Im Olymp: Zukunftspreis für Kulturbildung verliehen
„Kultur ist für mich ein Fach wie Deutsch oder Mathe.“ Julian, der die dritte Klasse besucht, bringt das preisgekrönte Konzept der Hamburger Louise Schroeder Schule auf den Punkt: Ob Atelierbesuche, Tanz- und Theaterprojekte, kreatives Schreiben, Lesefeste oder Filmworkshops – seit über 20 Jahren spielt kulturelle Bildung von der Vorschule bis zur vierten Klasse eine Hauptrolle in der Altonaer Grundschule. Die Wettbewerbs-Jury lobt den OLYMP-Gewinner für sein kulturelles Profil, „das in den schulischen Grundsätzen fest verankert“ und „hochproduktiv“ sei. Insbesondere die „große Anzahl verlässlicher, vertrauter Partnerschaften zu Kultureinrichtungen, Künstlerinnen und Künstlern“ beeindruckte die Juroren.
Schülerin, Schüler, Lehrer und Kulturpartner der Louise Schroeder Schule aus Hamburg Altona mit Laudator Ralf Seifert (3. v. re.), Sächsisches Staatsministerium und Staatsrat Dr. Michael Voges von der Hamburger Schulbehörde (li.): Gewinner des Zukunftspreises für Kulturbildung – DER OLYMP in der Kategorie „Kulturelles Schulprofil“; Foto: Stefan Gloede
Sie wollen Assistenten für Produktdesign werden und schärfen ihr berufliches Profil im Museum: Die Schüler der Marcel-Breuer-Schule in Berlin-Pankow finden im Werkbundarchiv – Museum der Dinge ein Labor für kreative Ideen. Das Museum für Produktkultur und Designgeschichte lässt die Jugendlichen Ausstellungskonzepte erarbeiten, Marketingstrategien austüfteln, eigene Möbeldesigns entwerfen und Filme selbst produzieren. So erproben die Schüler verschiedene Tätigkeitsfelder in Kunst und Kultur. Das nun mit dem Zukunftspreis für Kulturbildung – DER OLYMP ausgezeichnete Werkbundarchiv setzt seit fast 10 Jahren mit seinen kulturellen Bildungsprogrammen fest auf die Kooperation mit dem Pankower Oberstufenzentrum. Das vielschichtige Programm „Das Museum – eine Schule der Dinge“ hat Vorbildcharakter, findet die Kulturstiftung der Länder. Die Wettbewerbs-Jury betont außerdem, dass die Zusammenarbeit „Einzug in das schulinterne Curriculum gehalten“ habe und das Programm „in hohem Maße partizipativ“ sei.

Unter großem Beifall wurden die Gewinner heute im Konzerthaus Berlin vom Hamburger Staatsrat Dr. Michael Voges und von Prof. Andrea Tober, Leiterin des Education-Programms der Berliner Philharmoniker, beglückwünscht. Neben dem Konzerthausintendanten Prof. Dr. Sebastian Nordmann begrüßte auch Isabel Pfeiffer-Poensgen, die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, alle herzlich zur Preisverleihung. Begeistert fasste sie die gelungene Wettbewerbsrunde zusammen: „Man kann sie zwar nicht wie Vokabeln pauken, trotzdem passt Kultur wunderbar in die Schule. Die zahlreichen qualitätsvollen Bewerbungen für den OLYMP beweisen: Durch das Engagement der Profis aus dem Kulturbereich ist die kulturelle Bildung vielerorts mitten im schulischen Leben angekommen. Das war und ist unser wichtigstes Ziel: Kultur fest im Stundenplan zu verankern.“ Auf der Bühne des Konzerthauses hatten sich alle sechs Nominierten aus der Endrunde präsentiert, u. a. war die Louise Schroeder Schule mit ihren Geigenkindern zu hören.
Gleich kann es logehen: Alles ist vorbereitet im Werner Otto-Saal des Konzerthauses; Foto: Stefan Gloede
Isabel Pfeiffer-Poensgen, Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder und Prof. Dr. Sebastian Nordmann, Intendant des Konzerthauses Berlin begrüßen alle Anwesenden herzlich; Foto: Stefan Gloede
Überbrachte die Glückwünsche der Kultusministerkonferenz: Staatsrat Dr. Michael Voges aus Hamburg; Foto: Stefan Gloede
Die nominierte Meusebach Grundschule aus Schwielowsee präsentiert sich auf der Bühne; Foto: Stefan Gloede
Laudator in der Kategorie Kulturelles Schulprofil: Ralf Seifert, Sächsisches Staatsministerium für Kultur; Foto: Stefan Gloede
The Winner is... Staatsrat Dr. Voges gibt den Preisträger in der Kategorie Kulturelles Schulprofil bekannt; Foto: Stefan Gloede
Erstmals verliehen: DER OLYMP - Zukunftspreis für Kulturbildung geht an die Louise Schroeder Schule, Hamburg, Staatsrat Voges überreicht den Pokal an die Vertreter der Schule; Foto: Stefan Gloede
Strahlende Sieger: Staatsrat Dr. Michael Voges und Laudator Ralf Seifert mit Schülern, Lehrern und Kulturpartner der Louise Schroeder Schule; Foto: Stefan Gloede
Nominierte und Gewinner: Die Vertreter der Meusebach-Grundschule Schwielowsee (links im Bild) und der Charles-Hallgarten-Schule, Frankfurt am Main (rechts im Bild) mit den Preisträgern der Louise Schroeder Schule, Hamburg; Foto: Stefan Gloede
Präsentieren das Programm UEBEl&NEISS: SchülerInnen und Lehrerin der 94. Oberschule Leipzig und die Vertreterin der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, Lena Seik (rechts); Foto: Stefan Gloede
Laudatorin in der Kategorie „Programme kultureller Bildung", Prof. Andrea Tober, Stiftung Berliner Philharmoniker und Hochschule Hanns Eisler, Berlin; Foto: Stefan Gloede
Das Programm des Werkbundarchivs „Das Museum - eine Schule der Dinge“, vorgestellt von Nicola v. Albrecht, Werkbundarchiv - Museum der Dinge; Foto: Stefan Gloede
Michael Münch, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank Stiftung überreicht den Pokal DER OLYMP an die Vertreterin der Marcel-Breuer Schule Berlin, Kooperationspartnerin des Werkbundarchivs; Foto: Stefan Gloede
Das Werkbundarchiv - Museum der Dinge, Gewinner der Kategorie Programme kultureller Bildung mit Laudatorin Prof. Andrea Tober (6.v.links) und Michael Münch, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank Stiftung (3.v.rechts), links im Bild Judith und Tobias Stuntebeck, Designer des Pokals DER OLYMP; Foto: Stefan Gloede
Gewinner und Nominierte der Kategorie Programme kultureller Bildung: Vertreter des Programms UEBEL&NEISS der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (links), das Siegerprogramm „Das Museum - eine Schule der Dinge aus dem Werkbundarchiv - Museum der Dinge (Mitte) und das Programm Begegnungen der Stiftung Klavier Festival Ruhr(rechts); Foto: Stefan Gloede
Judith und Tobias Stuntebeck, Designer aus Hannover, mit dem von ihnen geschaffenen Pokal für den Zukunftspreis für Kulturbildung - DER OLYMP; Foto: Stefan Gloede
Kinder zum Olymp!, die Bildungsinitiative der Kulturstiftung der Länder, will mit seinem deutschlandweiten Wettbewerb wissen: Wo wurden nachhaltige Strukturen für kulturelle Bildung etabliert? Preiswürdig sind – statt einzelner Projekte – Kultureinrichtungen und Künstler mit ihren Schulkooperationen genauso wie Schulen mit kulturellem Profil, die Schülerinnen und Schüler dauerhaft beteiligen. In der diesjährigen Wettbewerbsrunde gingen 293 Bewerbungen von kulturellen Einrichtungen, Künstlern und Schulen ins Rennen um die begehrten Auszeichnungen, an den eingereichten Programmen und Profilen waren insgesamt über 175.000 Kinder und Jugendliche beteiligt. Neben den beiden Hauptpreisträgern werden auch die vier weiteren Nominierten aus der Endrunde ausgezeichnet, sie erhalten jeweils 1.000 Euro.
Nominierte in der Kategorie „Kulturelles Schulprofil“:
– Louise Schroeder Schule, Hamburg
– Meusebach-Grundschule Schwielowsee, Brandenburg
– Charles-Hallgarten-Schule, Frankfurt am Main
Nominierte in der Kategorie „Programme kultureller Bildung“:
– Werkbundarchiv – Museum der Dinge, Berlin
– Klavier-Festival Ruhr, Essen
– Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig
Erstmalig erhielten dieses Jahr die Gewinner des Wettbewerbs eine Trophäe: Die Preisskulptur DER OLYMP wurde von den Hannoveraner Produktdesignern Judith und Tobias Stuntebeck entworfen, schließlich in der Glasmanufaktur Harzkristall in Derenburg geblasen und in der Farbglashütte Lauscha verspiegelt. Wie aus einem ersten Modell aus Pappe der orange leuchtende, silberglänzende Glaspokal DER OLYMP entstanden ist, sehen Sie hier:
DER OLYMP entsteht: Am Anfang steht das Modell, entworfen von den Produktdesignern Judith und Tobias Stuntebeck (FOR INDUSTRIAL DESIGN); Fotos der Produktion: © Tobias Stuntebeck
... der Glasrohling wird im Ofen der Glasmanufaktur Harzkristall in Derenburg auf die richtige Temperatur gebracht ...
... und mit der finalen Verspiegelung aus der Farbglashütte Lauscha erstrahlt schließlich DER OLYMP! © Sammlung Werkbundarchiv – Museum der Dinge, Foto: Armin Herrmann