Konrad Kyeser „Bellifortis“

14,00 

Anschrift der geförderten Einrichtung:
Bayerische Staatsbibliothek
Ludwigstraße 16
80539 München

Artikelnummer: PATRIMONIA NR. 137 (1997).
Kategorie:
Jahr: 1997
Land: Bayern
Gattung: Handschriften/Inkunabeln
Künstler: Kyeser; Konrad

Beschreibung

Die Papierhandschrift enthält auf 150 Blättern den lateinischen Bellifortis von Konrad Kyeser, reich illustriert mit 173 zum Teil ganzseitigen kolorierten Federzeichnungen und daran anschließend das sog. Jüngere deutsche Büchsenbuch (Jüngeres Feuerwerksbuch). Die Texte sind leicht verständlich geschrieben und werden durch die auffallend elegant gemalten Miniaturen illustriert. Die Handschrift ist für einen adeligen Interessenten hergestellt worden, der offenbar an eine Modernisierung und Verbesserung seiner Militärmacht dachte.Die Handschrift, die sich noch in ihrem ursprünglichen, üppig verzierten Einband aus dem Spätmittelalter erhalten hat, ist ein weiterer Zeuge für die sog. rohe Urfassung von Kyesers Werk. Es ist als frühstes deutsches Opus der Ingenieurkunst in die erste Reihe der europäischen Bildwerke zur Technik- und Kriegstechnik der Zeit zu rücken.Konrad Kyeser wurde 1366 in Eichstätt als Sohn eines städtischen Lebensmittelprüfers geboren. Er verfügte offensichtlich über medizinische Kenntnisse, die sich auch im Bellifortis widerspiegeln. Unter dem ungarischen König Siegmund nahm Kyeser am Kreuzzug gegen die Türken teil und erlebte 1396 an der unteren Donau die Niederlage. Von daher rührt seine im Bellifortis geäußerte Verachtung dieses Herrschers. Im Gefolge König Wenzels geriet er in Sigismunds Gefangenschaft und verbrachte den Rest seines Lebens als Verbannter in einer böhmischen Siedlung. Es wird davon ausgegangen, daß Kyeser dort den Bellifortis von mehreren Schreibern und Malern vervielfältigen ließ.Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt innerhalb der Bundesrepublik Deutschland die reichhaltigste frühe Sammlung von naturwissenschaftlichen und technischen Schriften. Der Bellifortis ist einem in Göttingen aufbewahrten Codex (Cod.ms.philos. 64 Cim.) zwar nahe verwandt, weist aber markante textliche und bildliche Unterschiede zu diesem auf. Auch unter diesem Aspekt kann die vorliegende Handschrift nun von der Wissenschaft eingehend erforscht und verglichen werden.Die Bellifortis – Handschrift konnte gemeinsam mit der Bayerischen Staatsbibliothek und der Kulturstiftung der Länder von dem Antiquariat Tenschert erworben werden.

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