Bürgerlicher Kleiderluxus im Deutschen Textilmuseum Krefeld

Ab 5. November zeigt das Deutsche Textilmuseum Krefeld die Ausstellung „Prestigesache – Bürgerlicher Kleiderluxus im 18. Jahrhundert“. Die Kulturstiftung der Länder fördert die Ausstellung mit 25.000 Euro.

Weit über 100 seidene Kleidungsstücke, Gewebe und Accessoires aus der Sammlung des Museums werden zu sehen sein und in ihren kultur- und sozialgeschichtlichen Kontext eingeordnet. Im Zentrum der Betrachtung stehen Mode, Geschmack und kulturelle Codes im 18. Jahrhundert. Was sagte die Kleidung des Bürgertums über den Status und das Selbstverständnis einer Person aus? An welchen kulturellen Vorbildern und Gepflogenheiten orientierten sich gesellschaftliche Aufsteiger:innen und welche Regeln wurden bewusst gebrochen? Dabei legt das Deutsche Textilmuseum den Fokus auf die Erfolgsgeschichte des Krefelder Seidengewerbes um 1800. „Prestigesache“ ist eingebunden in die 650-Jahrfeier der Stadt.

Robe à la française, Frankreich (?), um 1760, Seide, © Deutsches Textilmuseum Krefeld

Die Ausstellung ist ein Ergebnis des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekts „PARVENUE. Bürgerlicher Aufstieg im Spiegel der Objektkultur im 18. Jahrhundert“, an dem neben dem Deutschen Textilmuseum auch das Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, das Fresenius Institut Berlin, das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum in Düsseldorf sowie das Museum Burg Linn beteiligt sind. Das interdisziplinäre Projekt PARVENUE schließt eine Lücke in der Forschung zum Aufstieg des Bürgertums im 18. Jahrhundert, indem es kunst- und sozialgeschichtliche Perspektiven zusammenbringt und dabei das Augenmerk auf die identitätsstiftende und geschmacksbildende Rolle von Objekten und Gebrauchsgegenständen und deren gesellschaftliche Bedeutung legt.

„Prestigesache“ ist eine von drei Teilausstellungen, die aus der Forschungsphase des Projekts PARVENUE hervorgegangen sind. „Tafelzauber“ ist seit dem 18. Oktober im Hetjens – Deutsches Keramikmuseum zu sehen, „Krefeld und seine Parvenüs – eine Stadt erfindet sich neu“ wird voraussichtlich ab November im Museum Burg Linn gezeigt. Die Ausstellungen werden von der Kulturstiftung der Länder jeweils mit bis zu 25.000 Euro gefördert.

Weitere Förderer: Landschaftsverband Rheinland, Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld, Stadt Krefeld