Anlässlich des 400-jährigen Jubiläums der Gründung der bis heute in Lüneburg ansässigen Stern’schen Druckerei zeigt das Museum Lüneburg eine Ausstellung, die die Geschichte des Familienunternehmens und des illustrierten Bibeldrucks im 17. Jahrhundert nachzeichnet. Die Kulturstiftung der Länder fördert die Ausstellung mit 25.000 Euro.
Die Stern´sche Druckerei wurde 1624 – mitten im Dreißigjährigen Krieg – in der heutigen Lüneburger Altstadt gegründet. Der Buchhändler und -binder Hans Stern († 14. März 1614) hatte bereits zehn Jahre zuvor eine Ausgabe der Lutherbibel in niederdeutscher Sprache herausgebracht. Seine Söhne Johann (1582 – 1656) und Heinrich Stern (1592 – 1665) widmeten sich dem Geschäft des Vertriebs von Bibeln und gründeten eine eigene Druckerei, die bald zu einer der wichtigsten Großdruckereien in Nordeuropa avancierte. Heute ist sie nach eigenen Angaben, die älteste in Familienbesitz befindliche Druckerei der Welt.
Die mittels Holz- und später Kupferstichen reich illustrierten Bibeln erwiesen sich als Bestseller im 17. Jahrhundert. Die Bilder sprachen die Leserinnen und Leser unmittelbar an und trugen wesentlich zur Einprägung der biblischen Geschichten bei – sie waren das „Salz der Bibeln“, dem sich die Salzstadt Lüneburg nun anhand der einzigartigen Bestände des Museums widmet. Gezeigt werden u. a. über 150 original erhaltene Druckstöcke nach Zeichnungen des Hamburger Grafikers und Goldschmieds Jakob Mores (um 1540 – 1612) sowie Vorzeichnungen des Hamburger Barockkünstlers Matthias Scheits (um 1625 bis um 1700). Der Katalog zur Ausstellung wurde ebenfalls in der Stern’schen Druckerei hergestellt.
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Weitere Förderer: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Zeit Stiftung Bucerius, Friede Springer Stiftung zusammen mit der Landschaft des vormaligen Fürstentums Lüneburg, Familienstiftung von Stern, Stiftung des Museumsvereins für das Fürstentum Lüneburg e. V.
Christoph Weigel, Der Buchhändler, Kupferstich aus „Abbildung Der Gemein-Nützlichen Haupt Stände“, Regensburg 1698
Druckerei Stern, Titelkupfer zur Quartbibel, 1635/1643; Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Philipp Kilian (Stecher), Matthias Scheits (Vorlage), Bathseba im Bade, nach 1672, 30,7 x 23,0 cm; Museum Lüneburg
„Bilder! Das Salz der Bibeln“
29.09.2024 bis 30.03.2025 im Museum Lüneburg
Museum Lüneburg, Willy-Brandt-Str. 1, 21335 Lüneburg
