Partiturhandschrift
ERWERBUNGSFÖRDERUNG

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg erwirbt Partiturhandschrift von Händels Messias

Die Handschrift des berühmten, 1742 erstaufgeführten Oratoriums von Georg Friedrich Händel (1685–1759) stammt aus dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts. Sie war, ebenso wie das deutsche Libretto, bislang unbekannt. Die Kulturstiftung der Länder fördert die Erwerbung mit 4003,56 Euro.

Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Wir haben sehr gern die Erwerbung dieser Partiturhandschrift eines der bedeutendsten Werke europäischer Chormusik, erschaffen von einem der bedeutendsten Komponisten des Barockzeitalters, gefördert. Das bisher unbekannte deutschsprachige Libretto dürfte für die Öffentlichkeit und insbesondere die Wissenschaft von großem Interesse sein. Daher freue ich mich, dass das Manuskript in der Musiksammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg den angemessenen Platz für die weitere Erforschung findet.“

Bei der Erwerbung handelt es sich um ein nach 1772 entstandenes Manuskript der Chöre und von vier Solosätzen des Oratoriums mit einem Libretto in deutscher Sprache. Der im Original in Englisch verfasste Messias wurde erst ab den 1770er Jahren in Deutschland mit deutschen Texten aufgeführt, unter anderem in Hamburg 1772 durch Michael Arne und 1775 durch Carl Philipp Emanuel Bach, aber auch in Berlin und Leipzig 1786, in Breslau 1788 oder 1781 in Weimar.

Für den deutschsprachigen Raum wurden verschiedene Textfassungen erarbeitet, darunter die von Christoph Daniel Ebeling, Friedrich Gottfried Klopstock (für die Hamburger Aufführungen) oder Johann Gottfried Herder für die Aufführung in Weimar 1781. Die in der jetzt erworbenen Handschrift überlieferte Textversion entspricht keiner der bislang bekannten Fassungen.

1875 erwarb die Stadtbibliothek Hamburg, Vorgängereinrichtung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, die private Musikbibliothek des Händelforschers Friedrich Chrysander (1826–1901). Darin enthalten sind u. a. die ehemaligen Händel´schen Direktionspartituren zu dessen Opern und Oratorien. Nach gezielten Neuerwerbungen zählen zu den Musikbeständen der Staats- und Universitätsbibliothek u. a. etwa 60 Direktionspartituren von Opern und Oratorien Händels.

Zeitgleich mit dieser Partiturhandschrift erwirbt die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg – ebenfalls mit Förderung der Kulturstiftung der Länder – ein Briefkonvolut mit der Korrespondenz zwischen Johannes Brahms (1833–1897) und dem Musikforscher Friedrich Chrysander.

 

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