Beschreibung
Nach der Erwerbung des Autographs des 1. Satzes der Sonate für Violoncello und Klavier op. 69 im Jahre 1990 konnten 1992 die Sammlungen des Beethoven-Hauses um eine weitere bedeutende Beethoven-Handschrift bereichert werden. Seit der Übernahme der Sammlung Hans Conrad Bodmer im Jahre 1956 bildet die Gattung Klaviersonate einen Schwerpunkt innerhalb der Sammlungen des Beethoven-Hauses. Das viele Jahrzehnte einer gründlichen wissenschaftlichen Auswertung entzogene Autograph der e-Moll-Sonate befindet sich jetzt in Gesellschaft der Originalhandschriften der Sonate cis-Moll op. 27 Nr. 2, der Sonate D-Dur op. 28, der Waldstein-Sonate C-Dur op. 53 sowie der Sonate Fis-Dur op. 78 und der Sonatine G-dur op. 79. Das Autograph der Sonate op. 90 nimmt in der Überlieferungsgeschichte dieses Werkes eine zentrale Rolle ein. Die e-Moll-Sonate op. 90 entstand im Sommer des Jahres 1814 nach einer Pause von fünf Jahren, in der Beethoven sich vorübergehend von der Gattung der Klaviersonate abgewendet hatte. Die Entstehung fällt mithin in eine Zeit, die einerseits durch vergleichsweise geringe quantitative Schaffenskraft des Komponisten seit dem Jahre 1813 und andererseits durch den absoluten Gipfel seines öffentlichen Ruhms gekennzeichnet ist, den Beethoven vor allem durch seine Kasualkompositionen aus Anlaß des Endes der napoleonischen Bedrohung und dann des Wiener Kongresses erringen konnte.Die Klaviersonate Beethovens konnte auf einer Auktion in London für das Bonner Beethoven-Haus ersteigert werden.