Beschreibung
Zu den Satzungsaufgaben der Kulturstiftung der Länder gehört auch die Förderung bei Vorhaben der Dokumentation deutscher Kunst und Kultur. Ein möglichst umfassendes Verzeichnis von Inkunabeln auch außerhalb Deutschlands ist von besonderem Wert für die Forschung. Die Bodleian Library in Oxford wurde 1598 von Sir Thomas Bodley gegründet und war von Anbeginn nicht als lokale Universitätsbibliothek gedacht, sondern als eine Bibliothek für die gesamte gelehrte Welt. Sir Thomas Bodley beschäftigte reisende Agenten, die umfassend einkauften, was die Bibliothek schnell wachsen ließ. Aber genauso wichtig wie die Größe der Sammlung war der Umstand, daß sie zugänglich war: der erste Bestandskatalog erschien schon 1605 und von Zeit zu Zeit wurden Kataloge publiziert, die auf dem neuesten Stand waren. Diese gedruckten Kataloge machten die Sammlung international zugänglich und von ihren Anfängen an wurde die Bibliothek von Gelehrten aus dem Ausland besucht. Heute stellt die Bodleian Bibliothek eine wichtige internationale Institution dar. Nach den Amerikanern bilden die deutschen Leser in der Bibliothek die zweitgrößte Gruppe ausländischer Benutzer. Inkunabeln – gedruckte Bücher des 15. Jahrhunderts – besaß die Bodleian seit ihrer Gründung. Der größte Teil der Sammlung aber wurde im 19. Jahrhundert durch Schenkung oder Ankauf erworben, zu einer Zeit, als viele Tausend Inkunabeln nach der Auflösung der deutschen Klosterbibliotheken, hauptsächlich in Bayern, auf den Markt kamen. Die in den deutschsprachigen Gebieten gedruckten Bücher machen 35 % des Inkunabelbestandes der Bibliothek aus.Durch Zuwendungen der Kulturstiftung der Länder und der Fritz Thyssen Stiftung ist es möglich geworden, einen Katalog über den gesamten Inkunabelbestand der Bodleian Bibliothek, es handelt sich um 6500 bis 7000 Nummern, unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Aspekte in Angriff zu nehmen. Das Werk wird voraussichtlich 2001/2002 vorliegen.