Beschreibung
Der Aufbau der Sammlung ist eng mit der Biographie von Friedrich Schmuck verbunden. 1938 in Dresden geboren, studierte Schmuck Malerei bei Bruno Goller an der Akademie in Düsseldorf und bei Jean Deyrolle an der Akademie in München. Um 1967 bildete sich unter Deyrolles Schülern eine Künstlergruppe mit dem Ziel, die gestalterischen Mittel – vor allem die Farbe – zu objektivieren. Schmuck knüpfte erste Kontakte zu einer Künstlerfarbenfabrik, aus denen eine intensive Beschäftigung mit der Farbproblematik ergab. Neben der künstlerischen Tätigkeit wollte er sich eine wissenschaftliche Grundlage erarbeiten, die eine eindeutige Beurteilung von Farben ermöglichen sollte. Seine theoretischen Arbeiten und praktischen Projekte zur Farbenlehre mündeten in zahlreichen Publikationen, Vorträgen und Seminaren.Anfang der 70er Jahre war Farbliteratur kaum verfügbar. Friedrich Schmuck musste Quellen und Literatur zur Farbe selbst zusammentragen. Im Laufe des Suchens, Sammelns und Forschens weiteten sich die Interessengebiete aus. Zuerst nur auf Farbsysteme und Farblehren konzentriert, kamen Themenbereiche wie Farbtechnologie, Farbgestaltung, Farbe und Architektur und andere mehr dazu.Heute umfasst die Sammlung 50 der 65 existierenden Farbsysteme, einige Hundert Farbkollektionen und Musterbücher, eine Bibliothek mit etwa 3000 Titeln – deren Bandbreite reicht vom ältesten Buch der Sammlung, einer lateinischen Ausgabe von Aristoteles` De coloribus von 1549, über einen seltenen Raubdruck von Goethes Farbenlehre von 1812 bis hin zu Veröffentlichungen über Farbgebung in der Gegenwartsarchitektur, von Malereitraktaten bis zu Studien zur Farbmetrik oder Farbenpsychologie – sowie Varia unterschiedlichster Art: Farbutensilien, Materialien, Pigmente, eine Diathek, Presseberichte, Farbobjekte und graphische Blätter.Der Erwerb der Sammlung Friedrich Schmuck, die durch die Mithilfe der Kulturstiftung der Länder, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung sowie des Ministeriums für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen möglich wurde, ist für alle Beteiligten ein Grund zu großer Freude. Für den Sammler ist es eine besondere Genugtuung, die wertvollen Bücher und Objekte, die er ebenso liebe- wie mühevoll über 25 Jahre hinweg zusammengetragen hat, dauerhaft an einem Ort zu wissen, wo sie Forschung und Lehre in den Bereichen Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung nachhaltig befruchten werden.