Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland startet
Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder und Leiter der Kontaktstelle: „Mit der Einrichtung der Kontaktstelle haben Bund, Länder und Kommunen eine wichtige Voraussetzung für den partnerschaftlichen Dialog mit Herkunftsstaaten und Herkunftsgesellschaften über den verantwortungsvollen Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten geschaffen. Dies stellt die Entschlossenheit aller Beteiligten bei der gemeinsamen Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte als Teil unserer gesellschaftlichen Erinnerungskultur unter Beweis.“
Die Kontaktstelle richtet sich insbesondere an Personen und Institutionen aus den Herkunftsstaaten und Herkunftsgesellschaften. Als erste Anlaufstelle soll sie den Zugang zu Informationen über Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland eröffnen. Zudem soll sie Beratung auch für Einrichtungen in Deutschland anbieten und die relevanten Akteure miteinander vernetzen.
Die Kulturstiftung der Länder ist administrativer und organisatorischer Träger der Kontaktstelle. Verbundpartner sind das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanzierte Deutsche Zentrum Kulturgutverluste, die vom Auswärtigen Amt finanzierte Agentur für Internationale Museumskooperation (bis zu deren Errichtung zunächst das Auswärtige Amt) sowie die kommunalen Spitzenverbände.
Als zentrales Steuerungs- und Aufsichtsgremium legt die Bund-Länder AG „Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ die inhaltlichen Schwerpunkte und strategischen Ziele der Kontaktstelle fest. In dieser Bund-Länder AG arbeiten die Länder, das Auswärtige Amt, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die kommunalen Spitzenverbände, der Deutsche Museumsbund sowie das Deutsche Nationalkomitee des Internationalen Museumsrates ICOM zusammen.
Die Errichtung der Kontaktstelle geht zurück auf einen Beschluss von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden: Am 13. März 2019 hatten sich die Staatsministerin für Kultur und Medien, die Staatsministerin im Auswärtigen Amt für internationale Kulturpolitik, die Kulturministerinnen und Kulturminister der Länder und die kommunalen Spitzenverbände auf „Erste Eckpunkte zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ verständigt.
Die gemeinsam getragene Kontaktstelle ist zunächst als Pilotprojekt angelegt. Sie ist mit drei Personalstellen ausgestattet und wird mit insgesamt 1,185 Millionen Euro über drei Jahre zur einen Hälfte von den Ländern und zur anderen Hälfte von dem Auswärtigen Amt sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert.
Weitere Informationen zur Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland: www.kulturstiftung.de/kontaktstelle-sammlungsgut-aus-kolonialen-kontexten/
Die Webseite der Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten finden Sie unter www.cp3c.de