Rund 260 Objekte veranschaulichen in der Schau, wie der Konsum alkoholischer Getränke seit über 10.000 Jahren in vielen Kulturen verwurzelt ist. Die Kulturstiftung der Länder fördert die Ausstellung mit 30.000 Euro.
Seit 10.000 Jahren werden Wein und Bier hergestellt und konsumiert. Warum und wie schafft Alkohol Gemeinschaft, Identität und damit zugleich soziale Abgrenzung?
Trinkhorn (sog. Greifenklaue) Ende 14. Jahrhundert, Wisenthorn, © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch
Die große Sonderausstellung findet Antworten auf die Fragen und untersucht von der Steinzeit bis in die Gegenwart die Rolle des Alkohols in sozialen Kontexten, sowie seine Folgen für das Individuum und die Gemeinschaft.
Am Standort Stuttgart – sowohl bekannt als Brauereistadt als auch für seinen Weinanbau – lässt sich beispielhaft zeigen, welche wichtige Rolle Bier und Wein im südwestdeutschen Raum über die Jahrtausende hinweg spielte, sowohl in der Ernährung als auch in der Geselligkeitskultur. Mehr als die Hälfte der gezeigten Objekte (rund 210) stammen aus der Sammlung des Landesmuseums Württemberg.
Große Sonderausstellung „Berauschend – 10.000 Jahre Bier und Wein“: Werbeplakat „Aperol“, Kunstdruck, Lorenzo Mattotti (geb. 1954), Paris/Frankreich, 1990, Museum der Alltagskultur, Waldenbuch © Landesmuseum Württemberg
Große Sonderausstellung „Berauschend – 10.000 Jahre Bier und Wein“: Eisernes Trinkhorn mit Goldblechzier aus dem „Fürstengrab“ von Eberdingen-Hochdorf, um 530 v. Chr., Landesmuseum Württemberg © Landesmuseum Württemberg, P. Frankenstein / H. Zwietasch / J. Lelifeldt
Die Bestände des Museums spiegeln von der Archäologie bis in die Neuzeit die unterschiedlichen Aspekte der Hoch- und Alltagskultur wieder, darunter auch die des Alkoholgenusses. Ergänzt um ausgewählte Leihgaben, vermitteln die Ausstellungsobjekte die lange Geschichte der alkoholischen Getränke, ihres Konsums und ihrer starken Verankerungen im alltäglichen Leben.
Jungneolithische Trinkgefäße zwischen 4.300 und 3.900 v. Chr., © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch
Große Sonderausstellung „Berauschend – 10.000 Jahre Bier und Wein“: Büttenfigurenpaar, Leodegar Grimaldo (nachweisbar 1601–1638), Schorndorf, um 1615, Landesmuseum Württemberg © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch
Geografischer Ausgangspunkt der Ausstellung ist der südwestdeutsche Raum – darüber hinaus werden wichtige Bezüge in die mediterrane und vorderasiatische Welt hergestellt. Bier ist nicht erst seit dem Mittelalter ein beliebtes Alltagsgetränk. In der Schau werden schlaglichtartig die Geschichte des Bieres und seine wirtschaftliche Bedeutung wiedergegeben. Die Region rund um den Ausstellungsort Stuttgart hat besonders der Weinbau definiert. Die Schau nimmt darauf Bezug und beschäftigt sich auch mit der Vergangenheit und Zukunft des Weinbaus in der Region.
Weitere Förderer: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg e. V.
Berauschend. 10.000 Jahre Bier und Wein
22. Oktober 2022 bis 30. April 2023
Altes Schloss
Schillerplatz 6, 70173 Stuttgart
Öffnungszeiten: Di-Mi, Fr-So10-17 Uhr, Do 10-19 Uhr, Mo geschlossen
© Landesmuseum Württemberg, Motiv: Trinkschale des Durismalers, Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Foto: Thomas Goldschmidt
