Das Museum Kurhaus Kleve hat 33 Gipsentwürfe und Gussmodelle des Malers, Grafikers und Bildhauers Ewald Mataré (1887–1965) restaurieren lassen. Diese werden nun erstmals im Rahmen der Ausstellung „Ewald Mataré: KOSMOS“ der Öffentlichkeit präsentiert. Die Kulturstiftung der Länder fördert die Restaurierung mit 26.000 Euro.
Insgesamt rund 150 Gipsobjekte gelangten über den Nachlass von Sonja Mataré (1926–2020), der Tochter des Künstlers, in die Sammlung des Museums. Bis dahin wurden sie im Atelierhaus Matarés in Meerbusch-Büderich aufbewahrt und waren nicht öffentlich zugänglich.
33 besonders stark beschädigte Gipsskulpturen konnten nun restauriert werden. Zu den Maßnahmen gehörten u. a. die Oberflächenreinigung und Befestigung loser Teile, die Festigung von Fehlstellen, die Retusche mit Gouachefarben oder das Polieren von Oberflächen.
Ewald Mataré gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Klassischen Moderne in Deutschland, der vor allem für seine Tierdarstellungen, insbesondere von Kühen, bekannt ist. Obwohl er auch in den Medien Malerei und Grafik arbeitete, sah er sich vor allem als Bildhauer. Matarés Gipsentwürfe und Gussmodelle sind Zwischenstufen vom Holz- oder Tonmodell hin zu Bronzegüssen. Sie ermöglichen den unmittelbaren Einblick in den Arbeitsprozess des Künstlers und stellen eine wichtige Ergänzung der Klever Sammlung dar. Das Museum ist Eigentümer von rund zwei Dritteln aller weltweit vorhandenen Werke Matarés.
Ewald Mataré war Teil der 1918 gegründeten revolutionären Künstlervereinigung „Novembergruppe“. Seine Kunst wurde während der Zeit des Nationalsozialismus als „entartet“ diffamiert. In der Nachkriegszeit lehrte er an der Düsseldorfer Kunstakademie Bildhauerei; zu seinen Schülern dort gehörte u. a. Joseph Beuys.