Die aus Eichenholz geschnitzte Figurengruppe stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und zeigt das Motiv der thronenden Anna Selbdritt. Dabei handelt es sich in der christlichen Ikonografie um die Darstellung der heiligen Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind. Der Utrechter Meister Adriaen van Wesel (ca. 1417 – ca. 1490) gilt als bedeutendster Bildhauer der nördlichen Niederlande seiner Epoche. Die Kulturstiftung der Länder fördert den Ankauf mit 30.000 Euro.
Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Es ist ein großer Glücksfall, dass diese seltene und zudem bislang kunstgeschichtlich nicht erschlossene spätgotische Skulptur nun der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zur Verfügung steht. Im Kontext der historischen und kulturellen Verflechtungen der Niederlande und des Niederrheingebiets scheint mir das Suermondt-Ludwig-Museum in der Grenzstadt Aachen der passende Ort dafür zu sein. Die Kulturstiftung der Länder hat diese Erwerbung daher sehr gerne gefördert.“
Adriaen van Wesel wirkte zeit seines Lebens als Bildschnitzer in seiner Heimatstadt Utrecht, die im 15. Jahrhundert ein wichtiges Kunstzentrum war. Insgesamt sind lediglich etwa 15 seiner Werke erhalten geblieben. Das nun vom Suermondt-Ludwig-Museum erworbene skulpturale Andachtsbild stammt aus einer großbürgerlichen Aachener Privatsammlung und war der Forschung bisher völlig unbekannt.
Das Suermondt-Ludwig-Museum beherbergt eine der größten kommunalen Sammlungen alter Kunst in Deutschland und verfügt über die hierzulande größte Sammlung niederländischer Skulpturen des Mittelalters und der Renaissance.
Weiterer Förderer: Ernst von Siemens Kunststiftung, Peter und Irene Ludwig Stiftung, Museumsverein Aachen e. V.