MitbeStimmungsorte
Mit dem Projekt „MitbeStimmungsorte“ wurden 22 ausgewählte Museen aus allen 16 Bundesländern mit Werkstätten und Beratungsangeboten bei ihren Transformationsprozessen hin zu mehr Diversität und Partizipation unterstützt.
Die 1999 gegründete Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen ist der bedeutendste Museumsverbund des Landes Schleswig-Holstein. Mit ihren Schwerpunkten Archäologie, Kunst und Kulturgeschichte sowie Volkskunde erzählen die Museen der Stiftung die Geschichte Schleswig-Holsteins und seiner Menschen von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Die Vielfalt ihrer Häuser und Abteilungen ist ein lebendiges Abbild des Bundeslandes, dessen reiches Erbe hier gesammelt, erforscht, bewahrt, vermittelt, ausgestellt und verwaltet wird. Unter dem Dach der Stiftung versammeln sich sieben Museen an fünf Standorten: das Wikinger Museum Haithabu, das Freilichtmuseum Molfsee, das Jüdische Museum Rendsburg, das Eisenkunstgussmuseum und das Kloster Cismar. Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte und das Museum für Archäologie befinden sich im Schloss Gottorf. Jährlich begrüßen die Stiftungsmuseen rund 450.000 Besucher:innen, wobei es eine deutliche Spreizung zwischen den großen, renommierten Häusern und den kleineren Museen gibt. Im Rahmen des Programms MitbeStimmungsorte steht die Schleswiger Schlossinsel mit dem Museum für Archäologie und dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte im Zentrum.
Hören Sie Nicole Gifhorn zum MitbeStimmungsorte-Projekt der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf.
Vorhaben
Mit dem Projekt MitbeStimmungsorte möchte das Museum die Verankerung in der eigenen Kommune (Stadt Schleswig) stärken. Ausgehend vom Bereich Bildung und Vermittlung soll gemeinsam mit ausgewählten Personen aus anderen Abteilungen die eigene Rolle im Rahmen der gesellschaftlichen Transformation im Hinblick auf mehr Teilhabe und eine nachhaltige Entwicklung reflektiert werden. Dafür treten die Mitarbeitenden mit Stakeholder:innen unterschiedlicher Netzwerke/Communities und Institutionen vor Ort in den Dialog, um gemeinsam Bedarfe und Ressourcen aufeinander abzustimmen und Maßnahmen in geteilter Verantwortlichkeit umzusetzen. Auf der Metaebene ist es das Ziel, zum Dialog und zum Zusammenhalt in der Kommune beizutragen.
Erkenntnisse
„Der Titel MitbeStimmungsorte trägt für uns viel von der Mehrdeutigkeit und auch von der Ambivalenz in sich, die ein Prozess für mehr Teilhabe und Partizipation in sich birgt. Einerseits wollen wir eine diversere Struktur in unseren Einrichtungen etablieren, die mehr Menschen – Mitarbeitenden und Gästen – Möglichkeiten zur Teilhabe und Mitbestimmung bietet. Andererseits muss der Lernprozess auf dem Weg zu dieser Struktur für alle Beteiligten stimmen. Auf diesem Weg erleben wir, dass wir mit unterschiedlichen Haltungen und Positionen konfrontiert werden. Die Auseinandersetzung damit benötigt Zeit und Vertrauen, um sich mit den Werten auseinanderzusetzen, die Teilhabe und Partizipation erschweren.“
Zukunftsperspektive
In der Umsetzung von mehr Teilhabe bleibt das Museum nicht nur in der eigenen Organisation, sondern bringt sich in die Stadtgesellschaft in Schleswig ein. Die Mitarbeitenden gehen in den Dialog mit anderen Akteur:innen aus dem Sozial- und Kulturbereich und erkunden, wo sie mit den Angeboten an anderer Stelle einen Mehrwert bewirken können. Das Ziel dabei, die unterschiedlichen Zielgruppen in Schleswig gemeinsam im Blick zu haben – auch die, die nicht vertreten sind – um die eigenen Angebote besser mit den Angeboten anderer Schleswiger Anbieter:innen zu verbinden. Im Sinne eines achtsamen Umgangs mit Ressourcen und auf der Grundlage der Mittel, die zur Verfügung stehen, werden gemeinsame Angebote gestaltet. Der Wunsch ist es, auf diese Weise selbst Vorbild zu sein für eine nachhaltige Stadtgesellschaft, die vielfältige Angebote im öffentlichen Raum bietet und empfängt.
Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf
Schlossinsel 1
24837 Schleswig