Schreibtisch von König Friedrich Wilhelm IV. kehrt zurück ins Jagdschloss Letzlingen

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Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Der Schreibtisch König Friedrich Wilhelms IV. ist beispielhaft für die Neogotik in Deutschland, von regionalhistorischer Bedeutung und außerordentlicher handwerklicher Qualität. Wir freuen uns, dass wir einen Anteil leisten konnten, dass dieses Möbel, das der Architekt des Königs‘ Friedrich August Stüler entworfen hat, an den Ort seiner ursprünglichen Verwendung zurückkehrt.“

Die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt erwirbt den Schreibtisch für König Friedrich Wilhelm IV. aus dem Kunsthandel. Geschaffen wurde er nach Entwürfen des Architekten Friedrich August Stüler (1800-1865). Nach Entwürfen von Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse (1795-1876) war das Jagdschloss 1843 und 1844 umgebaut worden. Aufgrund zahlreicher stilistischer Übereinstimmungen mit der Innenausstattung des Schlosses konnte der Schreibtisch Stüler zugeschrieben werden. Der Schreibtisch (182 × 159 × 78 cm) weist zahlreiche Einlegearbeiten auf, sogenannten Intarsien, die unter anderem Jagdtrophäen und Jagdszenen zeigen. Eine figurenreiche Szene in der Schreibplatte zeigt eine Fuchsjagd, entstanden vermutlich nach Entwürfen von Eduard Grawert (1808-1864), Hofmaler Friedrich Wilhelms IV. Eine der Figuren zeigt vermutlich den damaligen Letzlinger Forstmeister Ernst Karl Heinrich von Schimmelmann (1781/82-1866). Er wohnte bis zu seinem Tod im Jagdschloss Letzlingen. Friedrich Wilhelm IV. war 1856 zum letzten Mal zu einer Hofjagd in Letzlingen.

Das Möbel zeichnet sich durch seine handwerkliche Qualität und Einzigartigkeit aus – es ist zudem ein seltenes Beispiel für neogotische Möbel in Deutschland. Bis 1920 befand sich der Schreibtisch im Schloss Letzlingen. Jahrzehntelang galt er als verschollen, gelangte dann in den Kunsthandel und wurde nach aufwändiger Restaurierung als Ausstellungsstück für das Jagdschloss erworben.

Seit 1996 befinden sich das Jagdschloss Letzlingen und seine museale Ausstattung in der Verwaltung der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt. Dank einer umfassenden Sanierung kann das Schloss seit 2001 wieder in seiner ursprünglichen Gestalt besichtigt werden. Eine Dauerausstellung informiert Besucherinnen und Besucher über die Geschichte des früheren Hohenzollernschlosses.

Weitere Förderer dieser Erwerbung: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Ostdeutsche Sparkassenstiftung