Das DB Museum in Nürnberg hat den Salonwagen und den Terrassenwagen des Hofzuges des bayerischen Königs Ludwig II. (1845–1886), der als Bauherr von Schloss Neuschwanstein in die Geschichte einging, restaurieren lassen. Die Kulturstiftung der Länder fördert die Restaurierung mit 33.140 Euro.
Hofzüge waren im 19. Jahrhundert beliebte Transportmittel der europäischen Königshäuser. Die seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Betrieb genommenen Wagen des bayerischen Königshauses in charakteristischer blauer Lackierung ließ der prunkliebende Ludwig II. nach seiner Thronbesteigung 1864 um- bzw. neu bauen, um ein „Versailles auf Rädern“ zu schaffen.
70 Jahre nach der letzten Restaurierung – damals aufgrund von Kriegsschäden – war eine erneute Ausbesserung dringend notwendig geworden. Dabei stellte die Materialvielfalt, die ein derart prunkvoll ausgestatteter Eisenbahnwagen vorweist, eine Herausforderung dar. Ein Team aus Restauratorinnen und Restauratoren mit unterschiedlichen Spezialgebieten wie Holz, Textilien oder Gemälde arbeitete mehrere Wochen im Museum zusammen. So wurden beispielsweise schadhafte Stellen in Polstermöbeln mit Seide unterlegt und Vergoldungen in einem aufwendigen Prozedere gereinigt. Ebenso gehörte die Zustandskontrolle der in dem Wagen befindlichen Deckengemälde, die ursprünglich von Rudolf Seitz (1842–1910) geschaffen wurden, zu den Aufgaben der Fachleute.
Der Salonwagen und der Terrassenwagen sind die einzigen bis heute erhalten gebliebenen Fahrzeuge des königlich-bayerischen Hofzuges. Sie gelangten nach dem Ende der Monarchie ins Verkehrsmuseum Nürnberg, das heutige, von der Deutsche Bahn Stiftung getragene „DB Museum“. Ursprünglich 1882 gegründet, ist es das älteste Eisenbahnmuseum der Welt.