Robert Schumann „Spanisches Liederspiel op. 74“

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Anschrift der geförderten Einrichtung:
Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
Adenauerallee 39-41
53113 Bonn

Artikelnummer: PATRIMONIA NR. 170 (1999).
Kategorie:
Jahr: 1999
Gattung: Musik
Land: Nordrhein-Westfalen
Künstler: Schumann; Robert

Beschreibung

Robert Schumanns Arbeitsautograph zum Spanischen Liederspiel (op. 74) und zu einem Teil der Spanischen Liebeslieder (op. 138) aus dem Jahre 1849, versehen mit handschriftlichen Korrekturen und Notizen, gehört zu den hochbegehrten Handschriften dieser Art.Des Komponisten Neigung war es, insbesondere bei textbezogenen Werken zunächst ein mehr oder weniger rudimentäres Arbeitsmanuskript anzulegen, das zwar die strukturellen Konturen des Werkes bereits festlegte, aber noch weitgehend auf Aufführungsbezeichnungen und Phrasierung verzichtete. Nach dieser Arbeitsniederschrift ließ er von einem Kopisten eine Reinschrift anfertigen, die als Druckvorlage dienen sollte und in die er alle noch notwendigen Ergänzungen und Korrekturen nachtrug. Aufgrund dieser Arbeitsweise kam es häufig zu Abweichungen zwischen den verschiedenen Quellen ein und desselben Werkes, den Handschriften untereinander, den Autographen und der Kopistenabschrift oder den handschriftlichen Quellen und dem Druck. Für die historische Musikwissenschaft ergeben sich daraus immer wieder neue Fragenstellungen. Umso bedeutsamer war es, als 1998 die Komplementärquellen der beiden Werke auftauchten, von denen weitere Aufschlüsse über Schumanns Schaffensprozess zu erwarten waren, zumal in Bonn von op. 74 bereits die Reinschrift und von op. 138 das Arbeitsmanuskript zum größeren Teil der Lieder vorliegen.Beide ausgesprochen qualitätvollen Kompositionen auf Nachdichtungen spanischer Texte von Emanuel Geibel gehören zeitlich und literarischen eng zusammen, obwohl op. 138 erst nach Schumanns Tod 1857 veröffentlicht worden ist. Gleichermaßen zyklisch angelegt stehen die vierstimmigen Lieder dabei – zu Unrecht – im Schatten der Eichendorff-, Kerner- oder Heine-Lieder, stellen sie doch an die vier Sänger ganz eigene, hohe Anforderungen.Am Ende der Niederschrift hielt Robert Schumann nicht nur das Datum fest, das den Abschluss der Textvertonung markiert, er vermerkte auch die Befindlichkeit, in der er das neue Werk geschaffen hatte: D. 28sten März 49. Mit Vergnügen beendigt.Dass dieser den Sammlungsbestand der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn bereichernde Ankauf realisiert werden konnte, ist neben der Kulturstiftung der Länder, dem Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und Medien, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, dem Land Nordrhein-Westfalen sowie der Stiftung Kunst und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen zu verdanken.

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