Beschreibung
Mit dem Werk „Brücke“ (1921) erwerben die Kunstsammlungen Zwickau das erste Werk mit einem Ostsee-Motiv des Künstlers für das Max-Pechstein-Museum. Das Ölgemälde des in Zwickau geborenen Expressionisten Max Pechstein (1881−1955) zeigt den Ort Leba an der pommerschen Ostseeküste. Leba wurde zu einem wichtigen Ort für Pechsteins Leben und Schaffen. 1921 lernte er während seines erstes Besuchs des Ortes seine zweite Frau Marta Möller kennen, zwei Jahre später heirateten sie. Leba und seine Umgebung wurden in den folgenden Jahrzehnten zur zweiten Heimat Pechsteins, er pflegte intensive Kontakte zur einheimischen Bevölkerung und fand zahlreiche Motive für seine Werke. Die Kulturstiftung der Länder förderte den Ankauf des Werkes „Brücke“, das Max-Pechstein-Museum in Zwickau besaß bislang kein Gemälde Pechsteins mit einem Motiv aus seiner Leba-Zeit.
Auf „Brücke“ dargestellt ist der Mühlengraben des pommerschen Ortes Leba. Im Mittelpunkt steht eine Holzbrücke, abstrahiert dargestellte Figuren überqueren sie. Das helle Blau des Himmels steht im starken Kontrast zur dunklen Brücke und ihrer Spiegelung. Helle, bunte Boote und Häuserfronten leuchten im Hintergrund des Bildes. Das Gemälde steht exemplarisch für die spätexpressionistische Phase des Künstlers nach dem Ende des Ersten Weltkrieges.
Der Band Pechsteins „Brücke“ liefert wissenschaftlich fundierte Einzelbetrachtungen, eingebettet in die besondere Provenienzgeschichte des Werkes. Zudem enthalten ist eine kunsthistorische Beschreibung des Gemäldes und die Kontextualisierung des von Pechsteins gewählten Motivs. Dr. Petra Lewey, Leiterin der Kunstsammlungen Zwickau, schreibt im vorliegenden Band über die Beziehung Max Pechsteins zu seiner Geburtsstadt und die Geschichte des Zwickauer Max-Pechstein-Museums. Die Kuratorin des Max-Pechstein-Museums, Annika Weise, ergänzt den Band um die Betrachtung der Beziehung Pechsteins zur Ostseeküste und seiner Darstellungen von Land und Leuten. Zahlreiche Fotografien dokumentieren außerdem Pechsteins wachsende Leidenschaft für die Fotografie und zeigen seinen Blick auf die Fischergemeinschaft an der Ostseeküste.