Beschreibung
Der Bühnenbildner Caspar Neher (1897-1962) definierte zusammen mit Bertolt Brecht das Theater neu. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts versuchte man, die Schein-Realität der Bühne zu brechen und einen Bedeutungsraum zu schaffen. Neher war seit der gemeinsamen Schulzeit ein enger Mitarbeiter und Freund Brechts. Er gestaltete bereits in den 1920er und 1930er Jahren Bühnenbild und Kostüme für die spektakulären Inszenierungen von Im Dickicht der Städte, Die Dreigroschenoper und Die Mutter und trug wesentlich zur szenischen Formulierung des epischen Theaters bei. Sein vielseitiges Werk umfaßt insgesamt 500 Bühnenbilder und macht Caspar Neher zu einem der bedeutendsten Bühnengestalter des 20. Jahrhunderts. Auch während der Nazi-Zeit blieb Neher in Deutschland, um als Bühnenbildner zu arbeiten. Erst nach dem Tod Brechts (1956) verließ er Berlin und wurde österreichischer Staatsbürger. 1958 übernahm er eine Professur in Wien und lehrte dort bis zu seinem Tod 1962 an der Akademie der Bildenden Künste.Das für das Deutsche Theatermuseum erworbene Konvolut enthält mehr als 300 Zeichnungen und stammt aus dem Nachlaß der Familie Brecht. Die Entwürfe sind primär aus der Zeit von 1948 bis 1952 und lassen ganze szenische Abläufe erkennen.