Heilandsgesicht: Ruhendes Licht, 1921

10,00 

Anschrift der geförderten Einrichtung:
Museum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden

Artikelnummer: PATRIMONIA NR. 313 (2006).
Kategorie:
Jahr: 2006
Land: Hessen
Gattung: Malerei
Künstler: von Jawlensky; Alexej

Beschreibung

Wiesbaden verfügt mit insgesamt 96 Arbeiten aus allen Schaffensphasen über die weltweit zweitgrößte Museumssammlung dieses Künstlers. Viele Werke wurden jedoch im Zuge der Aktion „Entartete Kunst“ entfernt. Zu Beginn der 1950er Jahre war ein Wiederaufbau der Jawlensky-Sammlung möglich, die seitdem konstant erweitert wurde. Das erworbene Gemälde schließt eine Lücke am unmittelbaren Übergang zur Werkphase der „Abstrakten Köpfe“.Alexej von Jawlensky (1864 -1941) wurde in Torschok (Rußland) geboren. Mit dreizehn Jahren wurde er auf die Kadettenschule in Moskau geschickt. Dort entdeckte er 1880 bei der Weltausstellung seine Begeisterung für die Malerei, mit der er sich von diesem Zeitpunkt an intensiv befasste. Nachdem er seine militärische Laufbahn beendet hatte, ging er 1896 nach München. Er unternahm Studienreisen nach Italien und Frankreich und gründete 1909 zusammen mit Wassily Kandinsky, Marianne von Werefkin und Gabriele Münter die „Neue Künstlervereinigung München“. 1912 schloß er sich der von Kandinsky und Franz Marc initiierten Gruppe Der Blaue Reiter an. Jawlensky verband eine enge Freundschaft mit den von ihm bewunderten Kollegen Paul Klee und Emil Nolde. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er aus Deutschland ausgewiesen und zog in die Schweiz. 1921 führte ihn eine Wanderausstellung nach Wiesbaden, wo er bis zu seinem Lebensende wohnte. Krankheit, Armut und Diffamierung durch die Nationalsozialisten prägten die Zeit ab 1930. Auf dem russischen Friedhof in Wiesbaden fand er seine letzte Ruhe.Von den expressionistischen und farbintensiven Landschaftsbildern und Porträts seines Frühwerks gelangte Jawlensky später zu einer meditativen Formvereinfachung der Gesichtszüge, welche fast bis zur Abstraktion reduziert sind. Seine Bilder aus der Serie „Abstrakte Köpfe“ werden oft als moderne Ikonen verstanden. Das menschliche Antlitz ist darin Ausdruck einer verinnerlichten Empfindung geworden.

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