Beschreibung
Unter den Meisterstücken, die in Mainz im 18. Jahrhundert entstanden, nimmt der Schreibschrank des Kunsttischlers Peter Schuß, der wohl auf das Jahr 1763 zurückgeht, den ersten Rang ein. Schuß übertraf hier weit die Formen, die für Möbel dieser Art bis ins einzelne vorgegeben waren. Die ausgewogene Komposition des Schrankes, die Marketerie und Henkelvoluten, die Spiegeltüren und Pilaster rufen in demselben Maße Bewunderung hervor wie das vergoldete Schnitzwerk und die zahlreichen, mit Furnier aus Nußbaum und Kirsche bedeckten Schreibfächer. Mustergültig spiegelt der außerordentlich schön geratene Schreibschrank den hohen Stand, den das Kunsthandwerk in Mainz im Rokoko für eine kurze Zeit erreicht hatte. Hinter Paris blieb Mainz ebensowenig zurück wie hinter Neuwied.Ersteigert zusammen mit der Kulturstiftung des Landes Rheinland-Pfalz und dem Museum, bildet der Schreibschrank im Landesmuseum Mainz, dessen Bestand an Möbeln im Verlauf des letzten Krieges in Flammen aufgegangen war, einen Glanzpunkt.