Beschreibung
Kurt Schwitters (1887-1948) zählt zu den großen Erneuerern und Anstoßgebern in der Kunst des 20. Jahrhunderts und hat für die Entwicklung der klassischen Moderne Bedeutendes geleistet. Eng waren seine Beziehungen zur Dada-Bewegung, zu den Künstlern des Sturms und den russischen Konstruktivisten – persönlich wie künstlerisch. Nach dem Ersten Weltkrieg schuf Schwitters Dada-Arbeiten, Materialbilder und Collagen, gefolgt von konstruktivistischen Kunstwerken der 1920er und frühen 1930er Jahre. Später wandte er sich der Landschaftsmalerei zu, kehrte gegen Ende seines Lebens aber zur Collage zurück. Wie sein künstlerischer Werdegang die Strömungen seiner Zeit reflektiert, so spiegelt seine Biographie die politischen Umstände: geboren in Hannover, aus Nazi-Deutschland nach Norwegen geflohen, nach dem Einmarsch der Deutschen nach Endland emigriert und dort gestorben. Wie es der Wunsch des Künstlers gewesen war, in Hannover bestattet zu werden, so kehrt nun auch sein künstlerischer Nachlaß in seine Geburtsstadt zurück. Schwitters‘ Hinterlassenschaft umfaßt mehr als eintausend Arbeiten aus allen Phasen seines Schaffens und gestattet damit einen unvergleichlichen Einblick in jene ästhetischen Strategien, deren künstlerische Nachwirkungen bis in die unmittelbare Gegenwart zu spüren sind.Eigens für die Aufnahme des Nachlasses wurde 2001 die Kurt und Ernst Schwitters Stiftung ins Leben gerufen, die im Sprengel Museum Hannover beheimatet ist. Zusammen mit den Werken des Vaters gehen auch die des Sohnes, des Photographen Ernst Schwitters (1918-1996), an die Stiftung über; neben einigen tausend Abzügen auch über 50.000 Negative. Hinzu kommt die bedeutende Kunstsammlung Ernst Schwitters‘, die einen repräsentativen Überblick über das uvre des Vaters und seiner Zeitgenossen gibt, darunter Max Ernst, Kandinsky, Léger und Klee.Ermöglicht wurde diese Erwerbung allerhöchsten Ranges durch die Kulturstiftung der Länder, die NORD/LB Norddeutsche Landesbank, die Niedersächsische Sparkassenstiftung, die Niedersächsische Lottostiftung, den Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien, das Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen sowie die Landeshauptstadt Hannover.