Das Archiv von Christa Wolf

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Anschrift der geförderten Einrichtung:
Stiftung Archiv der Akademie der Künste
Hanseatenweg 10
10557 Berlin

Artikelnummer: PATRIMONIA NR. 233 (2004).
Kategorie:
Jahr: 2004
Land: Berlin
Gattung: Literatur
Künstler: Wolf; Christa

Beschreibung

Kassandra, Kein Ort Nirgends oder Nachdenken über Christa T. haben Christa Wolf (geb. 1929) zu einer der bekanntesten deutschen Schriftstellerinnen unserer Zeit gemacht. Die eindrückliche und unbestechliche Art ihres Schreibens ließ sie im Osten Deutschlands zur moralischen Instanz werden, die sich keinen politischen Zwängen unterwarf. Christa Wolf zählt zu den wenigen deutschen Autorinnen der Gegenwart, die mit ihrem Werk eine weit über den nationalen Kontext hinausreichende Wirkung ausgelöst haben. Da ihre künstlerische Existenz stets mit den Zeitverhältnissen auf vielfältige Weise verknüpft war, gibt ihr privates Archiv nicht nur wesentliche Auskünfte zur individuellen Werkgenese, sondern auch zum politischen Kontext der DDR-Wirklichkeit. Das Archiv von Christa Wolf besticht dabei durch seltene Vollständigkeit. Die Vorarbeiten zu den vollendeten Werken erlauben ebenso wie die unvollendeten Projekte tiefe Einblicke in den schriftstellerischen Werdegang der Autorin. Die umfangreiche Korrespondenz mit befreundeten Autoren, darunter Günter de Bruyn und Heinrich Böll, Stefan Heym und Erich Fried, eröffnet ein fulminantes Panorama der literarischen Welt im Deutschland der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bereichert wird all dies um einen besonderen Schatz: die Tagebücher der Autorin von 1946 bis 1999, nahezu lückenlos und mit großer Intensität geführt. Aufgrund der Schreibhaltung Wolfs, die auf Authentizität und Wahrhaftigkeit basiert, stellen sie eine herausragende Quelle zur Kulturgeschichte der DDR dar. Künstlerische Texte, Filmprojekte, Reden und Essays sind im Archiv der Autorin gleichfalls überliefert und erhöhen den Aussagewert ihres Vorlasses enorm. Mit Hilfe der Kulturstiftung der Länder, der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin sowie des Landes Brandenburg konnte das Archiv von Christa Wolf für die Stiftung Archiv der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg gesichert werden. Eine bemerkenswerte Quelle für die jüngere Literaturgeschichte gelangt damit an ihren in jeder Hinsicht legitimen Aufbewahrungsort.

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