Beschreibung
Der Komponist und Verleger Anton Diabelli hatte seinerzeit fünfzig Komponisten gebeten, darunter Liszt, Schubert, Czerny, Mozarts Sohn und auch Beethoven, auf einen von ihm vorgegebenen Walzer je eine Variation zu schreiben, um diese dann als patriotisches Sammelwerk zu veröffentlichen. Beethoven aber – sich seiner herausgehobenen Stellung als Künstler wohl bewusst – begnügte sich nicht mit einem einzelnen Beitrag, sondern komponierte – parallel zu seiner Arbeit an der 9. Symphonie – „33 Veränderungen über einen Walzer von Diabelli C-Dur op. 120“. Die 81 Seiten umfassende Originalhandschrift der Diabelli-Variationen galt als eine der letzten großen Beethoven-Handschriften, die noch in Privatbesitz nachweisbar war. Im Jahr 2009 gelang es dem Beethoven-Haus nach einem beispiellosen Spendenaufruf, dieses Juwel der Musikgeschichte u. a. mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder zu erwerben. Ein herausragendes Stück nationalen Kulturguts konnte hiermit für Deutschland und für die Musikinteressierten in aller Welt gesichert werden. Über 3.000 Spenden von Beethovenfreunden gingen auf den Aufruf des Beethoven-Hauses ein. Des Weiteren beteiligten sich zahlreiche Stiftungen, Unternehmen und Banken als Hauptförderer am Ankauf. Viele Benefizveranstaltungen von prominenten Künstlern wie Kurt Masur, Daniel Barenboim, Anne-Sophie Mutter, András Schiff oder Alfred Brendel sorgten schließlich für den erfolgreichen Abschluss der Aktion. Der Band 358 der Patrimonia-Reihe stellt das größte Ankaufsprojekt des Beethoven-Hauses in seiner 120-jährigen Geschichte vor.