Olympioniken gekürt!

Die Louise Schroeder Schule aus Hamburg und das Berliner Werkbundarchiv – Museum der Dinge haben allen Grund zu jubeln: Ihr Engagement für nachhaltige und strukturell verankerte Kulturbildung wurde jüngst von der Kulturstiftung der Länder und der Deutsche Bank Stiftung mit dem neugeschaffenen Zukunftspreis für Kulturbildung – DER OLYMP ausgezeichnet. Außer über den erstmals verliehenen Pokal, der vom Designerpaar Judith und Tobias Stuntebeck gestaltet wurde, freuen sich die Gewinner des bundesweiten Kinder zum Olymp!-Wettbewerbs über Preisgelder in Höhe von 5.000 Euro. „Kultur ist für mich ein Fach wie Deutsch oder Mathe“, so bringt Julian, Drittklässler der Altonaer Louise Schroeder Schule, das preisgekrönte Konzept in der Kategorie „Kulturelles Schulprofil“ seiner Grundschule auf den Punkt: Ob Atelierbesuche, Tanz- und Theaterprojekte, kreatives Schreiben, Lesefeste oder Filmworkshops – seit über 20 Jahren spielt kulturelle Bildung hier eine Hauptrolle. Die Wettbewerbs-Jury lobte den OLYMP-Gewinner bei der Preisverleihung für sein kulturelles Profil, „das in den schulischen Grundsätzen fest verankert“ und „hochproduktiv“ sei. Insbesondere die „große Anzahl verlässlicher, vertrauter Partnerschaften zu Kultureinrichtungen, Künstlerinnen und Künstlern“ beeindruckte die Juroren.

Kulturelle Bildung gewinnt: Alle ausgezeichneten Teilnehmer des Wettbewerbs gemeinsam auf der Freitreppe des Konzerthauses Berlin; Foto: Stefan Gloede
Kulturelle Bildung gewinnt: Alle ausgezeichneten Teilnehmer des Wettbewerbs gemeinsam auf der Freitreppe des Konzerthauses Berlin; Foto: Stefan Gloede

Die Schüler der Marcel-Breuer-Schule in Berlin-Pankow haben mit dem ebenfalls prämierten Werkbundarchiv – Museum der Dinge in Berlin neben einem Labor für kreative Ideen auch einen verlässlichen Kulturpartner gefunden: Als angehende Assistenten für Produktdesign schärfen die Jugendlichen mit dem Museum für Produktkultur und Designgeschichte an ihrer Seite ihr berufliches Profil. Anhand typischer Aufgaben wie Ausstellungskonzepte erarbeiten, Marketingstrategien austüfteln, eigene Möbeldesigns entwerfen und Filme produzieren, erproben sie verschiedene Tätigkeitsfelder in Kunst und Kultur. Das nun mit dem Zukunftspreis für Kulturbildung – DER OLYMP in der Kategorie „Programme kultureller Bildung“ ausgezeichnete Werkbundarchiv setzt seit fast 10 Jahren mit seinen kulturellen Bildungsprogrammen auf die Kooperation mit dem Pankower Oberstufenzentrum. Das vielschichtige Programm „Das Museum – eine Schule der Dinge“ habe Vorbildcharakter, die Wettbewerbs-Jury betonte bei der Preisübergabe außerdem, dass die Zusammenarbeit „Einzug in das schulinterne Curriculum gehalten“ habe und das Programm „in hohem Maße partizipativ“ sei.

Mit künstlerischen Einlagen, kreativen Kurzfilmen und musischen Darbietungen präsentierten sich am 8. Juli auf der Bühne des Konzerthauses Berlin alle sechs Endrundenteilnehmer beider Kategorien. Neben den beiden Hauptpreisträgern wurden auch die vier weiteren Nominierten ausgezeichnet, sie erhielten jeweils 1.000 Euro. Unter großem Beifall wurden schließlich die Hauptpreisträger gekürt. Zu den Gratulanten gehörten die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder Isabel Pfeiffer-Poensgen, der Konzerthausintendant Prof. Dr. Sebastian Nordmann, Hamburgs Staatsrat Dr. Michael Voges und Prof. Andrea Tober, Leiterin des Education-Programms der Berliner Philharmoniker.

Kinder zum Olymp!, die Bildungsinitiative der Kulturstiftung der Länder, will mit seinem deutschlandweiten Wettbewerb wissen: Wo wurden nachhaltige Strukturen für kulturelle Bildung etabliert? Preiswürdig sind – statt einzelner Projekte – Kultureinrichtungen und Künstler mit ihren Schulkooperationen genauso wie Schulen mit kulturellem Profil, die Schülerinnen und Schüler dauerhaft beteiligen. In der diesjährigen Wettbewerbsrunde gingen 293 Bewerbungen von kulturellen Einrichtungen, Künstlern und Schulen ins Rennen um die begehrten Auszeichnungen, an den eingereichten Programmen und Profilen waren insgesamt über 175.000 Kinder und Jugendliche beteiligt. Neben den beiden Hauptpreisträgern werden auch die vier weiteren Nominierten aus der Endrunde ausgezeichnet, sie erhalten jeweils 1.000 Euro.

 

Nominierte in der Kategorie „Kulturelles Schulprofil“:

– Louise Schroeder Schule, Hamburg

– Meusebach-Grundschule Schwielowsee, Brandenburg

– Charles-Hallgarten-Schule, Frankfurt am Main

 

Nominierte in der Kategorie „Programme kultureller Bildung“:

– Werkbundarchiv – Museum der Dinge, Berlin

– Klavier-Festival Ruhr, Essen

– Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig