Förderprogramm

Neues Sammeln

Kulturstiftung der Länder startet Pilotprojekt zur interkulturellen Diversifizierung von Museumssammlungen in Deutschland. Ab dem 15. Februar 2022 können sich Museen um eine Förderung durch das Programm „Neues Sammeln. Initiative der Kulturstiftung der Länder zur interkulturellen Diversifizierung von Museumssammlungen in Deutschland“ bewerben. Ziel des Projektes ist es, Strategien zu entwickeln, mit denen die Museen ihre Sammlungen im Hinblick auf Fragestellungen einer (post-)migrantischen Gesellschaft erweitern können. Bewerbungsschluss ist der 15. Mai 2022.

Neues Sammeln

Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Die Erwerbungsförderung – also die Unterstützung beim Ankauf von Kulturgut nationalen Ranges – gehört seit der Gründung der Kulturstiftung der Länder zu ihren zentralen Aufgabenbereichen. Museen stellen in der Regel die Geschichte Deutschlands und der Menschen in Deutschland aus Sicht des Kanons der europäischen Kunstgeschichte dar. Doch fehlt es häufig an rezenten Positionen, die Geschichten der Migration erzählen und Deutschland als vielfältige Einwanderungsgesellschaft widerspiegeln. Mit dem Projekt ‚Neues Sammeln‘ wollen wir Museen in Deutschland dabei unterstützen, ihre Sammlungsbestände zu hinterfragen. Dabei sollen sie Strategien für die Erweiterung ihrer Sammlungen entwickeln, die darauf zielen, die interkulturelle Diversität Deutschlands und somit auch die Vielfalt einer (post-)migrantischen Einwanderungsgesellschaft abzubilden.“

Jede und jeder vierte Deutsche hat einen sogenannten „Migrationshintergrund“. Bereits 2007 wurde in den Nationalen Integrationsplan der Bundesregierung die interkulturelle Öffnung von Institutionen als Ziel aufgenommen. Kultur gilt dabei als Integrationsmotor. Verschiedene Kultursparten wie Theater, Ausstellungen und Kulturelle Bildung bemühen sich seit Jahren aktiv um eine diversere Kulturlandschaft, die Deutschlands Rolle als Einwanderungsland widerspiegelt. Die Kulturstiftung der Länder möchte mit dem Projekt „Neues Sammeln“ eine Veränderung in den Sammlungspolitiken der Museen fördern.

Bislang werden vor allem in Wechselausstellungen vielfältigere Positionen vermittelt. Die Sammlungen der Museen bilden die Vielfalt der migrantischen Gesellschaft hingegen noch vergleichbar wenig ab. Mit dem Pilotprojekt „Neues Sammeln“ unterstützt die Kulturstiftung der Länder drei Museen in Deutschland bei der Findung von Strategien, mit denen sie ihre Sammlungsbestände um Positionen aus der migrantischen und post-migrantischen Gesellschaft erweitern können. Der inhaltliche Schwerpunkt der Strategien liegt dabei auf Kontexten der Migration in beide deutsche Teilstaaten nach 1945.

Museen aller Sparten, die gemeinnützig oder Körperschaften des öffentlichen Rechts sind, können sich um eine Teilnahme am Pilotprojekt bewerben. Der Bewerbungszeitraum läuft vom 15. Februar bis 15. Mai 2022. Eine Fachjury wird dann über die Auswahl der drei Museen entscheiden. Interessierte führen zunächst bitte ein telefonisches Erstgespräch mit dem Projektkoordinator Dr. Christoph Willmitzer (Tel.: (030) 893 63 5-14; Mail: c.willmitzer@kulturstiftung.de). Anschließend können Ideen über ein auszufüllendes Bewerbungsformular samt Kosten- und Finanzplänen eingereicht werden. Darin kann und soll der Wunsch nach einer diversitätsorientierten Fortentwicklung der Sammlungspolitik ausführlich dargelegt werden. Pro Einrichtung können bis zu 15.000 Euro beantragt werden.

Im ersten Schritt werden die drei ausgewählten Museen in einem einjährigen, von der Kulturstiftung der Länder unterstützten Prozess eigene Strategien zur kulturellen Diversifizierung ihrer Sammlungsbestände entwickeln. Dafür sollen Workshops und Beratungen mit lokalen migrantischen Communities und externen Expertinnen und Experten durchgeführt werden. So können bereits vorhandene, aber noch nicht identifizierte plurale Objektgeschichten identifiziert und ggf. notwendige Erweiterungen von Beständen erkannt werden.

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