Deutsches Theatermuseum erwirbt das Lebenswerk von Jürgen Rose
„Jürgen Roses Wirken ist aus dem Münchner Theaterleben nicht mehr wegzudenken. Deswegen sollte sein Lebenswerk auch in dieser Stadt aufbewahrt werden. Im Deutschen Theatermuseum befinden sich bereits die Archive von Künstlern, mit denen Rose gemeinsam an verschiedenen Produktionen arbeitete. Zusammen dokumentieren diese Archive ein halbes Jahrhundert Theatergeschichte in Deutschland. Es ist wichtig, dass wir Lebenswerke wie das von Jürgen Rose für die Forschung sichern und der Öffentlichkeit geschlossen an einem Ort zugänglich machen“, so Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder.
Jürgen Roses Laufbahn hatte an einem Drei-Sparten-Theater in Ulm begonnen. Fortan setzte er sich intensiv mit allen drei Theatersparten auseinander. Er stattete Schauspiele, Opern und Ballette an großen Häusern unter anderem in Kopenhagen, Hamburg, Wien, Genf, London und New York sowie die Bayreuther und Salzburger Festspiele aus. Für das Münchner Theaterleben war Rose besonders prägend: Seit 1960 hatte er an zahlreichen Produktionen im Münchner Nationaltheater, im Residenztheater und in den Münchner Kammerspielen mitgearbeitet. Darunter berühmte Stücke wie Der Rosenkavalier von Richard Strauss, Le nozze di Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart, Giuseppe Verdis Don Carlo oder Vincenzo Bellinis Così van tutte.
Fast ausnahmslos schuf Rose für eine Produktion immer Bühnenbild und Kostüme zusammen. Gelegentlich tanzen bis heute Charaktere in Münchener Aufführungen in von Rose gestalteten Kostümen und agieren in den von ihm gestalteten Bühnenräumen. Regelmäßig schuf Rose Kostüme für unter anderem die brasilianische Tänzerin Marcia Haydee (*1937), die slowakische Opernsängerin Edita Gruberova (*1946), die Schauspieler Rolf Boysen (1920-2014) und Gisela Stein (1934-2009) – die großen Bühnenstars seiner Generation. Die Archive der Schauspieler Boysen und Stein werden bereits im Deutschen Theatermuseum verwahrt.
Die Photographin Oda Sternberg (*1942) hatte in vielen Fällen das Werk Roses festgehalten. Ihr Archiv hatte das Deutsche Theatermuseum 2007 ebenfalls mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder erworben. Somit sind künftig nicht nur die Entwürfe und Modelle Roses der Öffentlichkeit zugänglich. Dank der Fotografien Sternbergs kann auch die Umsetzung der Entwürfe in der Realität nachvollzogen werden. Das Deutsche Theatermuseum hatte Jürgen Rose bereits 2015 mit einer Sonderausstellung und begleitender Publikation gewürdigt.
Weitere Förderer dieser Erwerbung: Direktorenkonferenz der staatlichen Museen in Bayern
Alle Motive stammen aus der Produktion Mayerling (Ballett von Sir Kenneth MacMillan), Stuttgarter Ballett, 18. Mai 2019 (Neuproduktion)
Bühnenbild, Kostüme und Lichtkonzept: Jürgen Rose