Ausstellungsplakat "Im Angesicht des Todes"
AUSSTELLUNGSFÖRDERUNG

„Im Angesicht des Todes“ im Jüdischen Museum Frankfurt

Das Jüdische Museum zeigt die erste kulturgeschichtliche Ausstellung, die sich mit dem Tod in der jüdischen Religion und Kultur beschäftigt

Das Jüdische Museum in Frankfurt am Main zeigt die erste kulturgeschichtliche Ausstellung, die sich mit dem Tod in der jüdischen Religion und Kultur beschäftigt. Die Kulturstiftung der Länder fördert die Ausstellung mit 87.540 Euro.

Die Ausstellung thematisiert Vorstellungen und Praktiken aus dem Judentum – von der Antike bis heute – die sich auf Sterben, Tod und Trauer beziehen. Im Zentrum der jüdischen Tradition steht dabei die Unterscheidung von Leben und Tod, die sich in Übergangsriten ausdrückt. So werden mittels unterschiedlicher Exponate sowie Audio- und Videoinstallationen jüdische Sterbe-, Beerdigungs-, Trauer- und Gedenk-Rituale vermittelt und erfahrbar gemacht.

Im Hebräischen wird der Friedhof als „Haus des Lebens und der Lebenden“ bezeichnet. Dieses Verständnis wird anhand eines Interviewfilms zu den historischen jüdischen Friedhöfen an der Battonnstraße und an der Rat-Beil-Straße in Frankfurt am Main näher beleuchtet und in den lokalgeschichtlichen Kontext gesetzt.

Darüber hinaus widmet sich die Ausstellung auch ethischen Fragestellungen und setzt sie in Bezug zum jüdischen Glauben: Wann tritt der Tod aus medizinischer Sicht ein? Ist es vertretbar, Sterbehilfe zu leisten? Und ist eine Organspende mit dem Religionsgesetz vereinbar?

Zum Thema Trauer wurde in der Ausstellung ein Reflexionsraum eingerichtet sowie ein Raum zur jüdischen Erinnerungspraxis, der dem gemeinschaftlichen Gedenken an die Pogrome des Mittelalters, an die Opfer der Schoa und des Massakers vom 7. Oktober 2023 in Israel gewidmet ist.

Neben kulturgeschichtlichen Exponaten, wie z. B. Ritualobjekten und Schriften, werden auch künstlerische Positionen gezeigt. Die israelische Künstlerin Ruth Patir (*1984) beispielsweise setzt sich in einer Videoinstallation mit dem digitalen Fortleben nach dem Tod auseinander.

Weitere Förderer: Art Mentor Foundation Lucerne

„Im Angesicht des Todes“
1. November 2024 – 6. Juli 2025

Jüdisches Museum Frankfurt
Bertha-Pappenheim-Platz 1, 60311 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10–18 Uhr, Donnerstag 10–20 Uhr

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