Am 25. April 2023 um 14.16 Uhr, heute vor einem Jahr, fiel in Elmshorn ein Meteorit vom Himmel. Bei dessen Hauptmasse, die künftig im Museum der Natur Hamburg ausgestellt werden wird, handelt es sich um den größten Fund dieser Art in Deutschland seit 100 Jahren mit einem Gewicht von 3,7 kg. Das zweitgrößte nach dem Aufprall erhaltene Fragment mit einem Gewicht von 233,5 Gramm kommt, zusammen mit den beim Aufschlag beschädigten Dachziegeln, in die Dauerausstellung des Geologischen und Mineralogischen Museums in Kiel. Die Kulturstiftung der Länder fördert den Ankauf in Hamburg mit 83.300 Euro und den Ankauf in Kiel mit 5.500 Euro.
Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Der in vielerlei Hinsicht einzigartige Meteoritenfall ‚Elmshorn‘ erlaubt möglicherweise neue Erkenntnisse zum Verständnis des frühen Sonnensystems. Ich freue mich sehr, dass es mit der Unterstützung der Kulturstiftung der Länder gelungen ist, diese wertvollen naturhistorischen Objekte für die Wissenschaft zu sichern und der Öffentlichkeit in der Region ihres Fundortes zugänglich zu machen.“
Der Meteoritenfall ist nicht nur aufgrund des Gewichts der erhaltenen Hauptmasse ein außergewöhnliches Ereignis. Chemische Analysen des Gesteins ergaben, dass es sich dabei um Trümmer von mindestens zwei verschiedenen Asteroiden handelt, deren Bruchstücke als Resultat einer Kollision verschmolzen sind. Der Fund eines Mischgesteins dieser Art stellt ein Novum dar. Zudem handelt es sich bei „Elmshorn“ um einen beobachteten Meteoritenfall, was äußerst selten vorkommt. Der Weg durch die Atmosphäre wurde von Videokameras des Allsky 7 Netzwerks in Bremerhaven und Wolfsburg aufgezeichnet. Zusätzlich wurde der Einschlag auf einem Privatgrundstück im Norden der Stadt Elmshorn von einer Überwachungskamera akustisch aufgenommen. Beim Aufprall hinterließ der Meteorit einen Krater von rund 40 Zentimetern Tiefe.
Käufer der Hauptmasse des Meteoriten, die künftig in Hamburg zu sehen sein wird, ist das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB), zu dem das Museum der Natur Hamburg gehört. Käufer des kleineren Fragments ist die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die dieses für das Geologische und Mineralogische Museum erwirbt.
Weitere Förderer: Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Kiel