Drei Tafeln des um 1540 in Köln entstandenen Cyriakus-Altars konnten für das Hessische Landesmuseum in Darmstadt neu- bzw. zurückerworben werden. Die Kulturstiftung der Länder fördert den Ankauf mit 84.750 Euro.
Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Ich freue mich, dass die Kulturstiftung der Länder mit ihrer Förderung einen entscheidenden Beitrag zur Rekonstruktion des Cyriakus-Altars leisten kann, um dieses herausragende Meisterwerk der Kölner Malerei der Öffentlichkeit und der Forschung wieder zugänglich zu machen.“
Cyriakus war ein Diakon während der Christenverfolgung in Rom. Er gilt in der katholischen und orthodoxen Kirche als Märtyrer und wird als Heiliger verehrt. Der ihm gewidmete Altar ist ein zentrales Werk der sogenannten Kölner Malerei der Spätgotik und entstand vermutlich in der Werkstatt von Bartholomäus Bruyn d. Ä., dem Hauptmeister der Kölner Tafelmalerei im 16. Jahrhundert. Der Altar befand sich einst in der Stiftskirche St. Kunibert ebendort, bis diese Anfang des 19. Jahrhunderts in eine Pfarrkirche umgewandelt wurde und die Ausstattung in Teilen entfernt bzw. veräußert wurde.
Der Kölner Baron von Hüpsch vermachte der Darmstädter Sammlung, dem heutigen Hessischen Landesmuseum, 1805 den linken Retabelflügel des Altars. Zum Zweck der Präsentation in der Großherzoglichen Gemäldegalerie wurde dieser – wie damals üblich – in seine einzelnen Tafeln zerteilt. Die beiden oberen Tafeln der Flügelinnenseite gelangten später in den Handel. Mit dem Ankauf des Motivs „Papst Marcellus weiht den Heiligen Cyriakus zum Diakon“ befinden sich nun beide Tafeln wieder im Bestand des Museums. Mit den Neuankäufen der Tafeln „Der Heilige Cyriakus wird ins Gefängnis geführt“ und „Der Heilige Cyriakus verweigert den Götzendienst“ besitzt das Museum nun insgesamt acht der ursprünglich achtzehn Altarbilder. Alle drei Erwerbungen stammen aus Privatbesitz und wurden kürzlich in einem Wiener Auktionshaus angeboten. Sechs weitere Tafeln des Altars befinden sich in der Sammlung der Alten Pinakothek in München, vier weitere werden in Privatbesitz vermutet.
Weitere Förderer: Ernst von Siemens Kunststiftung, Freunde des Landesmuseums Darmstadt e.V.