Erwerbungsförderung

Das Museum für Islamische Kunst erwirbt iranische Seidentapisserie aus der Sammlung Alfred Cassirer

Das Museum für Islamische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin hat mit Förderung der Kulturstiftung der Länder eine iranische Seidentapisserie aus dem 16. Jahrhundert aus der Sammlung Alfred Cassirer (1881-1932), Berlin, erworben. Am 12. September stellte das Museum die sogenannte Thierry-Mieg-Tapisserie der Öffentlichkeit vor. Der Ankauf wurde von der Kulturstiftung der Länder mit 270.000 Euro unterstützt.

Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Die angekaufte Tapisserie ist ein Kulturgut nationalen Ranges. Die Tapisserie aus der Sammlung Alfred Cassirer ist darüber hinaus ein Zeugnis der Sammelleidenschaft bürgerlicher Sammler des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Wir sind froh, dass wir den Ankauf ermöglichen konnten. Die Tapisserie hat eine außergewöhnlich hohe Bedeutung für das Museum für Islamische Kunst und wird so der Öffentlichkeit und der Wissenschaft dauerhaft zugänglich gemacht.“

Kostbare Textilien aus Wolle und Seide gehörten während der Regierungszeit der Safawiden (1501-1722) zu den wichtigsten Exportgütern Persiens. Besonders im 16. und frühen 17. Jahrhundert entstanden vor allem in Kaschan in Zentralpersien Seidentapisserien von besonderer Qualität und Schönheit. Sie gelangten als diplomatische Geschenke oder Handelsware der Luxusklasse in den Westen. Heute befinden sie sich häufig in großen Museen oder Sammlungen.

Die erworbene Tapisserie, die nach ihrem ersten Besitzer benannte Thierry-Mieg-Tapisserie, gehört zu den etwa 57 weltweit bekannten erhaltenen safawidischen Tapisserien. Sie wird auf die Zeit zwischen 1575 und 1585 datiert, ist aus Seide und teilweise mit Metall ummantelt. Die Tapisserie kam über den Pariser Kunsthandel Anfang der 1920er Jahre in die Sammlung von Alfred Cassirer in Berlin. Nach dem Tod Cassirers verblieb sie als Leihgabe im Museum für Islamische Kunst und wurde von Cassirers Tochter Eva nach dem Krieg mehr als 50 Jahre dem Detroit Institute of Art leihweise überlassen. 2012 wurde die Tapisserie von der Erbengemeinschaft zurückgefordert. Kürzlich wurde sie auf einer Aktion zum Verkauf angeboten.

Weitere Förderer: Ernst von Siemens Kunststiftung

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