Ovale Inschrifttafel mit goldenem Rahmen
RESTAURIERUNGSFÖRDERUNG

Das letzte Kulturdenkmal der Jenaer Residenz

Die Friedrich-Schiller-Universität und die Kirchgemeinde Jena präsentieren das rekon-struierte und restaurierte Epitaph für Herzog Bernhard von Sachsen-Jena

Die Friedrich-Schiller-Universität und die Kirchgemeinde Jena präsentieren das rekonstruierte und restaurierte Epitaph für Herzog Bernhard von Sachsen-Jena (1638–1678). Die 1678 nach dem Tod von Herzog Bernhard entstandene Gedenktafel war bis Ende der 1970er Jahre im Inneren der Stadtkirche St. Michael angebracht. Die Rekonstruktion und Restaurierung wird von der Kulturstiftung der Länder mit 18.706 Euro gefördert.

Das Epitaph besteht aus einer ovalen Inschriftentafel, auf der das Leben Bernhards und seine Bedeutung als Erhalter der Universität betont werden. Um diese Inschrift herum befand sich ein plastisch geschnitzter Kranz von Waffen, Musikinstrumenten, einem Globus und aufwendigem Pflanzenwerk, der nun rekonstruiert wurde. Es handelt sich um das einzige Epitaph, das jemals für einen Angehörigen der Fürstenfamilie Sachsen-Jena gefertigt wurde. Gemeinsam mit den Särgen in der Gruft der Herzogsfamilie in der Stadtkirche St. Michael stellt es das letzte erhaltene Kulturdenkmal der Jenaer Residenzkultur dar.

Ursprünglich war das von einem unbekannten Künstler geschaffene Epitaph im Chorraum der Stadtkirche über der Grabplatte von Martin Luther installiert, die wiederum über dem Sarg Herzog Bernhards an der Wand hing. Im Zuge von Renovierungsarbeiten wurde 1870/71 der Chorraum neugestaltet und das Epitaph an der Westwand der Fürstengruft der Herzöge von Sachsen-Jena angebracht. Ende der 1970er Jahre fiel es herab und wird als durch Holzwurmbefall vollständig zerstört beschrieben. Im März 2023 wurden bei Ausgrabungsarbeiten die erhaltenen Reste wiederentdeckt. Diese wurden nun restauriert und um fehlende Teile ergänzt.

Herzog Bernhard war das erste Oberhaupt des neugegründeten Fürstentums Sachsen-Jena. Nach dem Tod von Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar im Jahr 1662 hatten dessen Söhne das ernestische Herzogtum Sachsen-Weimar zunächst gemeinsam verwaltet. 1672 kam es zur Aufteilung des Erbes, in deren Folge Jena für 18 Jahre ein eigenständiges ernestisches Fürstentum bildete mit einer Residenz im Stadtschloss. Nach dem Tod von Bernhards Sohn Johann Wilhelm erlosch 1690 die Linie der Herzöge von Sachsen-Jena, das Territorium wurde schließlich zwischen Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach aufgeteilt.

 

Weitere Förderer: Gemeinnützige Kulturstiftung Prinz Michael, Prinzessin Dagmar und Prinzessin Leonie von Sachsen-Weimar-Eisenach

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