Porträtgemälde einer jungen Frau in einem goldenen, ovalen Rahmen
AUSSTELLUNGSFÖRDERUNG

Caroline Mathilde und die „Struensee-Affäre“ im Celler Schloss

Zum 250. Todestag der dänischen Königin Caroline Mathilde (1751–1775) widmet ihr das Residenzmuseum eine historische Ausstellung

Zum 250. Todestag der dänischen Königin Caroline Mathilde (1751–1775) widmet ihr das Residenzmuseum im Celler Schloss eine historische Ausstellung. Die Monarchin verbrachte nach einer Affäre mit dem Leibarzt des Königs dort ihre letzten Lebensjahre im Exil. Die Kulturstiftung der Länder fördert die Schau mit 75.000 Euro.

Die englische Prinzessin Caroline Mathilde von Hannover heiratete 1766 König Christian VII. (1749–1808) von Dänemark und Norwegen. Als der Altonaer Arzt Johann Friedrich Struensee (1751–1775) zum Leibarzt des psychisch labilen Königs berufen wurde und bald versuchte, den dänischen Staat im Sinne der Aufklärung zu reformieren, begann eine kurze, aber brisante Phase persönlicher und politischer Umbrüche. Struensees Reformbestrebungen ebenso wie seine Affäre mit der Königin führten zu mächtigem Widerstand, eine Hetzkampagne diffamierte beide in der Öffentlichkeit. Struensee wurde schließlich verhaftet und hingerichtet, die Ehe des Königspaares wurde geschieden. Caroline Mathilde verbrachte, getrennt von ihren Kindern, die letzten Jahre ihres kurzen Lebens im Exil in Celle, wo sie 1775 im Alter von 23 Jahren starb.

Die Ausstellung präsentiert u. a. zahlreiche Gemälde und Dokumente, die 1959 mit dem Ankauf der Privatsammlung des dänischen Buchhändlers und Antiquars Svend Aage Meyer in die Sammlung des Bomann-Museums Celle gelangten. So sind die 1771 von Hofmaler Jens Juel (1745–1802) gemalten Porträts Caroline Mathildes, Christian VII. und Johann Friedrich Struensees in der Schau zu sehen. Flugschriften, welche die Hetzkampagne gegen die „Ehebrecher“ und angeblichen Verschwörer befeuerten, geben Einblick in die Medienwelt des 18. Jahrhunderts.

Der Skandal um die „Struensee-Affäre“ sorgte am Epochenübergang von Absolutismus zu Aufklärung europaweit für Aufsehen. Die Ausstellung zeigt Anknüpfungspunkte an die Gegenwart auf und verbindet die persönlichen Schicksale mit dem Politischen. Dabei stehen die Themen Gleichberechtigung und Geschlechterrollen ebenso im Fokus wie Fake News und der Umgang mit politischen Reformbestrebungen.

Die Ausstellung ist eingebettet in das Cellesche Themenjahr zu Caroline Mathilde mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen, die die Geschichte der Stadt als Residenz des Welfenhauses mitsamt seinen internationalen Verflechtungen lebendig vermitteln. Ein Teil der dreisprachigen Ausstellungspräsentation (Deutsch, Englisch, Dänisch) wird anschließend im Theatermuseum Kopenhagen auf Schloss Christiansborg gezeigt.

 

Weitere Förderer: Stiftung Niedersachsen, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Niedersächsische Sparkassenstiftung, Stiftergemeinschaft der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg, Landschaft des vormaligen Fürstentums Lüneburg, Muse­umsverein Celle e.V. sowie die Stadt und der Landkreis Celle.

London – Kopenhagen – Celle. Caroline Mathilde, Königin

10. Mai – 12. Oktober 2025

Residenzmuseum im Celler Schloss
Schloßpl. 1, 29221 Celle
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10–17 Uhr

https://www.residenzmuseum.de/

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