Anlass ist der 900. Geburtstag des berühmten Stauferkaisers. Am 13. September 2022 wird auf Schloss Cappenberg der Ausstellungsteil „Das Vermächtnis von Cappenberg“ eröffnet, am 27. Oktober folgt dann die Eröffnung von „Die Kunst der Herrschaft“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Die Kulturstiftung der Länder fördert die Ausstellung in Münster mit 50.000 Euro.
Anlässlich des 900. Geburtstages von Friedrich I. Barbarossa richtet das LWL-Museum für Kunst und Kultur eine Ausstellung an zwei Orten – in Cappenberg und Münster – aus, die beiden Ausstellungsteile beziehen sich inhaltlich aufeinander. Im Fokus der Schau steht die Persönlichkeit des Herrschers Barbarossa im Spannungsfeld von Frömmigkeit, politischer Positionierung und externer Erwartungshaltungen. Der schwäbische Herzogssohn aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1147 bis 1152 Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen.
Barbarossa spielte eine führende Rolle im politischen Europa des 12. Jahrhunderts – noch bis in die Gegenwart hinein gilt er als eine der schillerndsten Herrscherfiguren. Die Schau in Münster und Cappenberg untersucht entlang historischer Objekte wie Textquellen und Kunstwerke die Persönlichkeit des Kaisers. Circa 150 Objekte zeichnen die vielen Facetten Barbarossas nach – ein weltlicher Fürst, tiefgläubiger Christ, grausamer Ritter und Förderer von Kunst und Kultur. 23 Objekte der gezeigten Objekte stammen aus Münster, 32 weitere aus Nordrhein-Westfalen.
Im Zentrum der Ausstellung stehen herausragende Kunstwerke des 12. Jahrhunderts – darunter eine Handwaschschale mit der Darstellung der Taufe Barbarossas durch Otto von Cappenberg und der sogenannte Barbarossa-Kopf: Ein Bronzekopf, der lange fälschlicherweise für ein Bildnis Barbarossas gehalten wurde. Dank der Ausstellung werden erstmals intensiv die Spuren des Kaisers im heutigen Nordrhein-Westfalen untersucht und einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Nordrhein-Westfalen war aufgrund wichtiger kirchlicher Machtzentren wie Köln, Paderborn und Corvey bedeutend für den Stauferkaiser. Bislang konzentrierte sich die personengeschichtliche Forschung zu Barbarossa auf den Südwesten Deutschlands und Norditalien. Doch auch in den Kirchenschätzen und Museumssammlungen in Nordrhein-Westfalen finden sich wichtige Zeugnisse staufischer Kultur.
Im Ausstellungsteil auf Schloss Cappenberg wird die religiöse Prägung deutlich. In Münster wird besonders das Herrscherbild Barbarossas nachgezeichnet und auf die Sicht seiner Zeitgenossen auf ihn eingegangen. „Die Kunst der Herrschaft“ zieht auch Parallelen zur Gegenwart und hinterfragt die Rolle der Frauen zu Barbarossas Zeiten am Beispiel der „Kaiserflüsterin“ Hildegard von Bingen. Die fünf Ausstellungskapitel zeigen neben Exponaten aus der Region auch Leihgaben wie Handschriften und Elfenbeinschnitzereien aus London, Paris oder Kopenhagen.
Eine Ausstellung an zwei Orten:
Barbarossa. Das Vermächtnis von Cappenberg
14.9.2022 – 5.2.2023
Schloss Cappenberg
Schloßberg 1b, 59379 Selm
Öffnungszeiten: Di-So 10-17.30 Uhr, Mo geschlossen
Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft
28.10.2022 – 5.2.2023
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Domplatz 10, 48143 Münster
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Mo geschlossen
Weitere Informationen: https://www.lwl-museum-kunst-kultur.de/de/ausstellungen/barbarossa/