Porträtgemälde
ERWERBUNGSFÖRDERUNG

Badische Landesbibliothek erwirbt Briefe an den Handschriftensammler Joseph von Laßberg

Die Briefe stammen teilweise von bekannten Persönlichkeiten wie Jacob Grimm

Die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe erwirbt 30 Briefe an den Germanisten und Sammler von mittelalterlichen Handschriften Joseph von Laßberg (1770–1855), die teilweise von bekannten Persönlichkeiten wie Jacob Grimm verfasst wurden. Sie konnten bei einer Auktion der Autographensammlung Annette von Droste-Hülshoffs, deren Schwager Laßberg war, ersteigert werden. Die Kulturstiftung der Länder fördert den Ankauf mit 15.146,67 Euro.

Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Die Erwerbung von Joseph von Laßbergs Briefnachlass ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Vervollständigung der Laßberg-Sammlung der Badischen Landesbibliothek und ermöglicht der Forschung wertvolle Einblicke in sein prominentes persönliches Netzwerk sowie die literaturwissenschaftlichen Diskurse des 19. Jahrhunderts. Die Kulturstiftung der Länder hat diesen Ankauf daher sehr gerne gefördert.“

Die Badische Landesbibliothek bewahrt Joseph von Laßbergs Sammlung deutschsprachiger mittelalterlicher Handschriften – u. a. die 2001 mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder erworbene Nibelungenliedhandschrift, seit 2009 UNESCO-Welterbe – sowie den Großteil seines Nachlasses, zu dem auch seine eigene literaturwissenschaftliche Forschung gehört.

Die kürzlich erworbenen Briefe stammen von dem Sprach- und Literaturwissenschaftler Jacob Grimm, dem Schriftsteller Gustav Schwab, dem Mediziner Justinus Kerner, dem Naturphilosoph Joseph Görres, dem Schriftsteller Heinrich Zschokke, dem Philologen Johann Caspar von Orelli, dem preußischen Staatsmann Karl vom Stein, dem preußischen Justizminister Friedrich Karl von Savigny, dem Kunsthistoriker Sulpiz Boisserée und dem Germanisten Wilhelm Wackernagel. Thematisch befassen sich die Korrespondenzen in großen Teilen mit Laßbergs Forschungen zur mittelalterlichen Literatur und sind wichtige Zeugnisse der frühen Mediävistik. Laßbergs gesamter in der Landesbibliothek befindlicher Nachlass inklusive der neu erworbenen Briefe konnte in einem Projekt der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg digitalisiert und mithilfe von Künstlicher Intelligenz in Volltext transkribiert werden.

Vom 31. Oktober 2024 bis zum 1. Februar 2025 werden die Briefe im Rahmen der Ausstellung „Joseph von Laßberg – ein Netzwerk in Briefen“ gezeigt, der Eintritt ist frei. Die Badische Landesbibliothek lädt zur feierlichen Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 30. Oktober 2024, 17 Uhr ein.

Weiterer Förderer: Wüstenrot Stiftung, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

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