Auszeichnung aus Glas
Vom heißen Glasklumpen zum filigranen Designerobjekt: Aus dem Ofen wird die Glasmasse um das Ende der sogenannten „Glasmacherpfeife“ gedreht und anschließend durch Aufblasen vergrößert. Zur formvollendeten Gestaltung gelangt der Glasbläser – ob freihändig oder durch Formen – mithilfe seiner über Jahrhunderte perfektionierten Werkzeuge, gezielter Rotation und angemessenem Luftdruck. Es ist eine Fertigkeit, die es mindestens zehn Jahre zu erlernen gilt, bevor sie mit Perfektion beherrscht wird. So wie in der Glasmanufaktur Harzkristall in Derenburg, wo alljährlich nach dem Entwurf der Designer Judith und Tobias Stuntebeck von For Industrial Design der Pokal für die Preisverleihung von Kinder zum Olymp! entsteht.
Seit 1949 betreibt die durch sudetische Glasmacher gegründete Hütte ihr Handwerk, das seit 2015 zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands zählt. Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Markus Hilgert, erklärt:
„Immaterielles Kulturerbe ist der Stoff, aus dem Kultur gemacht ist: Spezialisierte Handwerkstechniken – wie die Fertigung von mundgeblasenem Glas – bringen bis heute unsere Kulturgüter hervor. Diesem unikalen Wissen, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, gilt es daher Schutz und Aufmerksamkeit zu schenken. Im Pokal unseres Wettbewerbs verbindet sich beides: Die Fortschreibung einer traditionellen Kulturtechnik und die Anerkennung für kulturelle Bildung.“
In Deutschland sind nur noch etwa 500 Menschen in die Kunst der Glasbläserei eingeweiht, die Angst vor dem Verschwinden des jahrhundertealten Wissens ist groß. Umso glücklicher können sich die Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs der Bildungsinitiative der Kulturstiftung der Länder am 10. Juli schätzen, wenn sie mit dem kunstvollen Zusammenspiel aus Tradition und modernem Design ausgezeichnet werden.