Bildteppich „Die Audienz beim Kaiser von China“

10,00 

Anschrift der geförderten Einrichtung:
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Allee nach Sanssouci 5
14471 Potsdam

Artikelnummer: PATRIMONIA NR. 182 (2000).
Kategorie:
Jahr: 2000
Gattung: Angewandte Kunst/Kunsthandwerk
Künstler: Barraband; Jean II.
Land: Brandenburg

Beschreibung

Schloss Charlottenburg nimmt innerhalb der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg als einziges erhaltenes Residenzschloss eine besondere Stellung ein. Seit seiner Entstehung nach den Vorstellungen der Kurfürstin und ersten Königin Sophie Charlotte 1695-1699 wurde es fortan durch die jeweils führenden Architekten und Künstler ausgestaltet. Nach den schweren Zerstörungen des Schlosses im Zweiten Weltkrieg ist es in jahrzehntelanger Arbeit gelungen, nicht nur das Äußere wieder in alter Schönheit herzustellen, sondern durch Rekonstruktion, Restaurierung und – wie im Fall des prächtigen Bildteppichs mit der Darstellung der Audienz beim Kaiser von China (360 x 544 cm) – durch Rückkauf auch einen großen Teil der historisch bedeutsamen Ausstattung zurückzugewinnen.Im Lieblingswohnsitz der ersten preußischen Königin prunkte lediglich in ihrem Audienzzimmer eine kostbare Tapete, wie die Bildteppiche damals genannt wurden. Bei dieser indianischen Tapete handelte es sich wohl um Behänge der mehrteiligen Chinesenfolge von Jean II. Barraband (1677-1725), von der das Schloss Charlottenburg mit der Neuerwerbung nun wieder über ein zweites Stück verfügt. Das durch Friedrich I. und Sophie Charlotte geförderte Interesse an der fremden asiatischen Welt bildete die Voraussetzung, dass die Chinesenfolge vermutlich zwischen 1709 und 1713 in Berlin entstehen konnte.Die Vorlage für das faszinierende exotische Teppichbild könnte Jean II. Barraband aus Frankreich erhalten haben, stammte doch seine Familie aus der Teppichwirkerstadt Aubusson bei Clement-Ferrand. 1685 war der Hugenotte Jean I. Barraband nach Berlin gekommen. Nach dessen Tod 1709 übernahm sein Sohn, Jean II., die väterliche Manufaktur. Er wurde neben dem königlichen Hoftapissier Pierre Mercier der bedeutendste Berliner Teppichwirker seiner Zeit.Heute schmückt die Neuerwerbung mit dem bereits vorhanden Behang einen von Kriegszerstörungen verschont gebliebenen, um 1710 entstandenen Raum und erweitert so das Spektrum der Vermittlung authentischer Raumausstattungen der preußischen Schlösser auf das glücklichste. Dies konnte nur durch das Zusammenwirken des Ernst von Siemens-Kunstfonds, des Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien, des brandenburgischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur, der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e. V. und insbesondere durch die Kulturstiftung der Länder gelingen.

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