Liebieghaus Skulpturensammlung erhält bedeutende Sammlung von Elfenbeinskulpturen

Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Es ist ein großes Glück für ein Museum wie das Liebighaus, eine so vollständige Sammlung erwerben zu können und dabei auf einen Anbieter zu treffen, dessen Kennerschaft und Leidenschaft für die Kunst sich verbindet mit der Überzeugung, dass ein solch großartiger Schatz der Öffentlichkeit erhalten bleiben muss. “

Die weltweit bedeutendste Sammlung an Elfenbeinschnitzereien aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die der Kunstsammler Reiner Winkler der Liebighaus Skulpturensammlung zu einem mäzenatischen Preis überlässt, bildet einen lückenlosen Abriss der Geschichte der barocken Elfenbeinkunst ab. Reiner Winkler hat über Jahrzehnte eine Sammlung aus Objekten der europäischen Elfenbeinkunst mit einem Schwerpunkt auf der Zeit des Barock geschaffen. Das Konvolut von internationalem Rang umfasst eine große Zahl an monogrammierten Elfenbeinwerken aus England, Frankreich, Italien, Deutschland, Spanien, Österreich, den Niederlanden und Flamen. Darunter sind Statuetten, Figurengruppen, Medaillons, Reliefs, Humpen oder Prunkgefäße. Unter den Künstlern, deren Werke künftig in der Liebighaus Skulpturensammlung zu sehen sein werden, finden sich so große Namen wie Francis van Bossuit, Jean Cavalier, Theophilus Wilhelm Freese, Balthasar Grießmann, Joachim Henne, Johann Christoph Ludwig Lücke, David Le Marchand, Adam Lenckhardt, Thomas Schwanthaler oder Simon Troger.

Teil der Erwerbung ist beispielsweise die Arbeit „Die Furie auf sprengendem Pferd“ (um 1610), die zu den großartigsten Bildwerken der Elfenbeinschnitzkunst gehört. Die Gestalt mit schreiendem verzerrten Gesicht und wild flatterndem Mantel gilt als das Hauptwerk des sogenannten – anonymen – Furienmeisters, dem das Liebieghaus im Jahr 2006 die erste monografische Schau seines Werks widmete.

Die Kulturstiftung der Länder hat in einem ersten Schritt die Erwerbung der „Furie auf sprengendem Pferd“ gefördert. Eine weitere Förderung des Gesamtkonvoluts steht unter dem Vorbehalt der nächsten Stiftungsratssitzung. Weitere Förderer dieser Erwerbung: Ernst von Siemens Kunststiftung, Städelscher Museums-Verein und Hessische Kulturstiftung.