NEUES SAMMELN

Wie lässt sich Diversität in Museumssammlungen abbilden?

Im Historischen Museum Frankfurt haben sich Vertreterinnen und Vertreter von vier Museen zum Abschluss der Pilotphase des Förderprogramms “Neues Sammeln“ getroffen. Mit dem Programm hat die Kulturstiftung der Länder ein Jahr lang ausgewählte Museen finanziell und ideell dabei unterstützt, ihre Sammlungen um Objekte mit Migrationsbezug zu erweitern oder ihre eigenen Sammlungen auf solche Bezüge hin zu befragen.

Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Das Beraten von Sammlungen und die Sammlungs- bzw. Erwerbungsförderung gehören seit jeher zu den wesentlichen Aufgaben der Kulturstiftung der Länder. Mit dem Pilotprogramm ‚Neues Sammeln’ wollen wir die Frage stellen, wie eine diverse Gesellschaft eine Entsprechung in einer diversitätsorientierten Sammlungspolitik in Museen findet und wie eine zunehmend diverse Gesellschaft als Publikum für Museen in Deutschland gewonnen werden kann.“

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Warum Diversität in Kultureinrichtungen wichtig ist. Grußwort von Prof. Dr. Markus Hilgert anlässlich des Treffens im Rahmen des Projekts „Neues Sammeln“ im Historischen Museum Frankfurt am Main

 

 

An dem Programm „Neues Sammeln“ haben das Deutsche Filminstitut und Filmmuseum in Frankfurt am Main“ (DFF), das Museum der Alltagskultur in Waldenbuch, das Museum Ostwall im Dortmunder U sowie die Stiftung Stadtmuseum Berlin teilgenommen, die in ihren Projekten bei der Entwicklung von Konzepten begleitet wurden. Darüber hinaus haben sich die vier Museen regelmäßig über ihre Maßnahmen und deren Fortschritte ausgetauscht.

Dabei sind die von einer Experten-Jury für das Projekt ausgewählten Häuser auf ganz unterschiedliche Weise dieser Frage nachgegangen: In einem Haus wurde eine offene Sammlungswerkstatt aufgebaut, in der die Auseinandersetzung mit der Stadtgesellschaft über die Sammlung stattfindet. Andernorts wurde ein divers besetzter Beirat zur Auswahl eines Ankaufsobjekts gebildet. In einem dritten Museum wurden Stellen für „Community-Kurator:innen“ ausgeschrieben.

Der Fokus lag dabei auf der Frage, wie die Migrationsgeschichte in beiden deutsche Teilstaaten nach 1945 in den Museumssammlungen abgebildet werden kann. Davon abgeleitet fragte ein Haus nach migrantischen Aspekten der deutsch-deutschen Handwerksgeschichte der 1960er bis 1980er Jahre. Ein anderes nach neuen, migrantischen Stimmen im deutschen Film seit den 2000er Jahren. Die Programmergebnisse sollen zum Teil künftig in Ausstellungen sichtbar werden.

„Neues Sammeln“ steht in einer Reihe mehrerer Förderprogramme, mit denen die Kulturstiftung der Länder Kultureinrichtungen dabei unterstützt, neue – auch durch die Pandemie verlorengegangene – Zielgruppen zu erreichen. Dazu gehört das gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien umgesetzte Projekt KULTURGEMEINSCHAFTEN, mit dem 450 kleine Kultureinrichtungen und -träger dabei unterstützt wurden, ihr Publikum online zu erreichen. In den vergangenen drei Jahren sind so über 1.000 Kulturprojekte entstanden, von denen sich viele auf der Webseite http://www.kulturgemeinschaften.de finden. Mit dem gerade zu Ende gegangenen Programm „Mitbestimmungsorte“ hatte die Kulturstiftung der Länder 22 ausgewählte Museen aus allen 16 Bundesländern mit Werkstätten und Beratungsangeboten bei ihren Transformationsprozessen hin zu mehr Diversität und Partizipation unterstützt. Hier ging es darum, Ansätze für eine Diversifizierung der Besucher:innenstruktur zu entwickeln und darüber eine aktivere Teilhabe der vielfältigen Stadtgesellschaft am Museum zu ermöglichen.

 

NEUES SAMMELN und MITBESTIMMUNGSORTE sind zwei Projekte, die die Kulturstiftung der Länder konzipiert und erfolgreich erprobt hat. Um das Thema „Diversifizierung“ weiterzuverfolgen, werden zurzeit entsprechende Nachfolgeformate entwickelt.

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