Kunst mit Vergangenheit – „Die Biografie der Objekte. Provenienzforschung weiter denken“
Die Provenienzforschung hat als Ziel, die Herkunft und Geschichte eines Museumsobjektes zu ermitteln, und sie ist eine Kernaufgabe der Museen. Sie steht im Mittelpunkt der Jahrestagung des Deutschen Museumsbunds. Diese findet in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder vom 3. bis 6. Mai 2015 im Ruhr Museum auf dem Welterbe Zollverein in Essen statt. Der Deutsche Museumsbund folgt damit einer Einladung der Stadt Essen. Die Veranstalter erwarten rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Museumsszene, der Kulturpolitik und der interessierten Öffentlichkeit.
In insgesamt sechs Panels diskutieren Vertreter der Museen und der Fachwelt über Facetten und Bedeutung der Provenienzforschung. Dabei kommt der Provenienzforschung hinsichtlich NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut aus der historischen Verantwortung heraus eine besondere Bedeutung zu. Weiterhin werden die historischen, ethischen und juristischen Fragestellungen thematisiert, die sich aus dem Umgang mit jenen Kulturgütern verbinden, die in Folge der Kolonialzeit in die musealen Sammlungen gelangten. Das Panel zum Umgang mit Kulturgut in der DDR-Zeit wirft einen Blick auf einen Bereich der Provenienzforschung, der in der Fachwelt und in der Öffentlichkeit bislang eher wenig Beachtung gefunden hat. Schließlich ist die Auseinandersetzung mit der Herkunft archäologischen Kulturguts historisch wie tagesaktuell von hoher Bedeutung.
Die Tagung beginnt am Sonntag, 3. Mai 2015, traditionsgemäß mit einem umfangreichen Besuchs- und Exkursionsprogramm in die Essener Museen sowie auf das Welterbe Zollverein. Das Haupttagungsprogramm beginnt am Montag, 4. Mai 2015, um 10.00 Uhr auf Zollverein. Es wird offiziell eröffnet durch Reinhard Paß, Oberbürgermeister der Stadt Essen, Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Anne Henk-Hollstein, stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbands Rheinland sowie Prof. Heinrich Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums. Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters wird eine Keynote zum Beitrag der Politik zur Provenienzforschung halten.
Der Deutsche Museumsbund e.V. mit Sitz in Berlin wurde 1917 gegründet und ist die bundesweite Interessenvertretung der deutschen Museen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Er hat derzeit rund 2.850 Mitglieder, darunter Museen aller Größen und Sparten.