Im Olymp
Comedy aus Bamberg, Theaterimprovisation aus Hessen, Tangoklänge und klassische Musik, live präsentiert von Schülerinnen und Schülern aus Münster – all dies zu erleben im Atrium der Deutschen Bank Unter den Linden in Berlin: Am 21. September 2017 zeichneten hier die Kulturstiftung der Länder und die Deutsche Bank Stiftung die beiden Hauptgewinner des Zukunftspreises für Kulturbildung – DER OLYMP aus.
Die älteste Schule Deutschlands, das Gymnasium Paulinum Münster, setzte sich in der Kategorie „Kulturelles Schulprofil“ gegen Nominierte aus Berlin und Kassel durch. Die vorbildliche Neuorganisation des kulturellen Angebots an der Schule, die für ein stabiles Fundament des künstlerisch-musischen Schwerpunkts sorgt, hob die Wettbewerbs-Jury lobend hervor und unterstrich mit ihrer Entscheidung, dass Struktur keineswegs Kreativität hemmt. Im Gegenteil: Spektakuläre Theatergroßprojekte, wechselnde Ausstellungen und Konzerte mit mehreren hundert Mitwirkenden benötigen für eine erfolgreiche Realisierung klar aufgeteilte Zuständigkeiten und sogar speziell geförderte Lehrerstellen.

In der Kategorie „Programme kultureller Bildung“ überzeugte die Landeshauptstadt Hannover mit ihrem wegweisenden Beitrag „LIVE-APPS – Das JugendKulturAbo“. Preiswürdig an dem für Schulen in Hannover konzipierten Kultur-Abonnement fand die Jury vor allem „die kluge Beteiligung von Jugendlichen, die Verantwortung für jüngere und gleichaltrige Kulturnutzer übernehmen“. Im lebendigen Gespräch auf der Bühne kamen Schüler und Schülerinnen zu Wort, die begeistert von ihrer Mitwirkung an der Entwicklung des Abos berichteten. Das Resultat ist ein breitgefächertes Kursangebot von Porträtzeichnen bis Trommeln, von digitalem Fotografieren bis Streetart, das aber auch übergreifende Themen wie Demokratie oder kulturelle Identität umfasst. Übersichtlich und farbenfroh präsentiert ein handlicher Katalog die große Auswahl des „JugendKulturAbos“ und ermöglicht zugleich die Buchung.

Unter großem Beifall erhielten die beiden glücklichen Hauptpreisgewinner nicht nur den begehrten Pokal DER OLYMP, sondern auch je ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Übergeben wurden die Preise von der Geschäftsführerin der Deutsche Bank Stiftung, Kristina Hasenpflug, und der Leiterin der Kulturabteilung im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Annette Schwandner, die bei der Veranstaltung die Kultusministerkonferenz vertrat. Auch die vier anderen für den Hauptpreis Nominierten wurden ausgezeichnet, sie nahmen jeweils 1.000 Euro entgegen. Frank Druffner, kommissarischer Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, fasste die erfolgreiche Wettbewerbsrunde zusammen: „Kulturbildung als festen Bestandteil des Schulalltags zu begreifen, heißt Strukturen zu schaffen. Diese Strukturen gilt es auszuzeichnen.“ Weiter betonte er die Breitenwirkung des Wettbewerbs, der mit seiner Ausrichtung auf Programme und Strukturen für kulturelle Bildung auf nachhaltiges kulturelles Engagement setzt. Damit erreicht der Wettbewerb eine große Zahl von Kindern und Jugendlichen: An den 270 diesjährigen Wettbewerbsbeiträgen waren rund 190.000 junge Menschen beteiligt.
Die neue Runde des Kinder zum Olymp!-Wettbewerbs 2017/2018 hat am 1. Oktober 2017 begonnen. Anmeldungen, ausschließlich über die Webseite, werden bis zum 31. Dezember 2017 entgegengenommen.