modernes Stilleben mit Pflanze und Büchern, im Hintergrund ist durch ein Fenster ein Bauwerk zu sehen
ERWERBUNGSFÖRDERUNG

Gemälde von Oskar Moll bleibt im Schlesischen Museum zu Görlitz

Oskar Moll (1875–1947) gehört zu den wichtigsten Vertretern der Breslauer Moderne

Oskar Moll (1875–1947) gehört zu den wichtigsten Vertretern der Breslauer Moderne. Ein Stillleben von 1926 aus der Sammlung des Schlesischen Museums wurde kürzlich als NS-Raubkunst identifiziert. Nach einer Restitution an die Erbengemeinschaft des ursprünglichen Eigentümers Otto Wachenheim konnte es von dem Museum zurückerworben werden. Die Kulturstiftung der Länder fördert den Ankauf.

Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Die Kulturstiftung der Länder unterstützt seit mehr als einem Vierteljahrhundert Institutionen bei der Umsetzung von fairen und gerechten Lösungen im Sinne der Washingtoner Prinzipien von 1998. Ich freue mich sehr, dass mit der Erbengemeinschaft von Otto Wachenheim eine gute Lösung gefunden werden konnte und das Gemälde von Oskar Moll im Schlesischen Museum zu Görlitz weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich bleibt. Dies ist der ideale Ort, um das Werk im Kontext der deutsch-polnischen Geschichte zu vermitteln.“

Im Rahmen einer Provenienzrecherche im Jahr 2023 konnte das Gemälde der Sammlung des im Nationalsozialismus als Juden verfolgten Kunstsammlers Otto Wachenheim (1885–1969) zugeordnet werden. Dieser war 1939 von den Niederlanden in die USA emigriert, seine Besitztümer verblieben in Amsterdam und kamen gegen Kriegsende abhanden.

Der in Schlesien geborene Oskar Moll studierte u. a. bei Lovis Corinth und war Schüler von Henri Matisse. In Breslau (Wrocław) lehrte er an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe, deren Direktor er ab 1925 war. Das erworbene Gemälde steht in enger Verbindung mit der Geschichte der schlesischen Stadt: Im Hintergrund des Stilllebens mit einer Pflanze und Büchern ist durch ein Fenster die Breslauer Jahrhunderthalle zu sehen. Der 1913 fertiggestellte Bau wurde 2006 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Oskar Moll übersiedelte 1932 aufgrund der Schließung der Breslauer Akademie nach Düsseldorf. Im Nationalsozialismus wurde seine Kunst als „entartet“ diffamiert.

 

Weitere Förderer: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus des Freistaats Sachsen

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