Here We Are! Frauen im Design 1900 – heute

Noch heute sind Frauen in der Designpraxis, in den Narrativen der Designgeschichte und den Sammlungen der Designmuseen deutlich unterrepräsentiert. Sie haben einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung geleistet und werden doch in den Geschichtsbüchern deutlich seltener erwähnt als Männer. Mit der Ausstellung „Here We Are! Women in Design 1900 – Today“ würdigt das Vitra Design Museum den Beitrag von Frauen in den vergangenen 120 Jahren und untersucht Debatten über Gleichberechtigung und die strukturellen Hintergründe ihrer Arbeiten seit Beginn des 20. Jahrhunderts.

Die Ausstellung bildet die kreative Arbeit und die Arbeitsbedingungen von Frauen im Design von der frühen Moderne bis in die Gegenwart ab. Im Fokus stehen dabei nicht nur die Werke einzelner Designerinnen und Designunternehmerinnen. Die Persönlichkeiten werden in den Kontext ihrer Zeit und der Entwicklung des Designs gesetzt. Grundlage für die Ausstellung bilden die rund 20.000 Objekte der Sammlung des Vitra Design Museum. Der Schwerpunkt der Schau liegt auf dem Möbeldesign, ergänzend werden Textilien, Leuchten, Keramik, Mode, Glas und Grafikdesign ausgestellt. „Here We Are!“ zeigt Werke von Designerinnen wie Eileen Gray, Charlotte Perriand, Lilly Reich, Patricia Urquiola, oder Julia Lohmann. Begleitend zu den Objekten präsentiert das Vitra Design Museum Zeitschriften, Originalfotografien, Patente und historische Firmenschriften aus seinen eigenen Archiven.

Unterteilt ist die Ausstellung in vier Bereiche: Im ersten Bereich wird die Entwicklung des Designs in Europa und den USA ab 1900 präsentiert, gefolgt von den 1920er bis 1950er Jahren im zweiten Bereich. Der Fokus liegt dort auf den ersten internationalen Erfolgen von Designerinnen wie Eileen Gray oder Clara Porset. Anschließend werden die 1950er bis 1980er Jahre untersucht, die von einer zweiten Welle des Feminismus bestimmt waren. Im letzten Teil der Ausstellung werden zeitgenössische Positionen gezeigt.

Die Ausstellung ist als internationale Wanderausstellung konzipiert und wird nach ihrer Präsentationszeit in Weil am Rhein in weiteren Museen gezeigt.

Weitere Förderer: Cartier