Fotokunst in Frankfurt

Kühne Architekturen, eindringliche Porträts und bizarre Linienformationen – in Schwarz und Weiß festgehaltene Augenblicke der Vergangenheit von überzeitlich ästhetischer Kraft:  Bedeutende Fotokunst aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte das Städel Museum mit Hilfe der Kulturstiftung der Länder und der Hessischen Kulturstiftung im Juni erwerben (Arsprototo, 3/13) – nun zeigt das Haus eine Auswahl fotografischer Neuerwerbungen gemeinsam mit Gemälden, Skulpturen und Graphik der Klassischen Moderne. Das Ausstellungskonzept würdigt die Fotografie als gleichberechtigtes künstlerisches Medium und ermöglicht damit einen intensiven Dialog zwischen der Fotografie und den klassischen Bildkünsten: So werden die lang unterschätzten Wechselwirkungen zwischen Lichtbild, Malerei und Skulptur anschaulich gemacht.

Rudolf Koppitz, Kopf eines Mannes mit Helm, um 1929, 49,8 × 48,4 cm; Städel Museum, Frankfurt a. M., Schenkung von Annette und Rudolf Kicken 2013
Rudolf Koppitz, Kopf eines Mannes mit Helm, um 1929, 49,8 × 48,4 cm; Städel Museum, Frankfurt a. M., Schenkung von Annette und Rudolf Kicken 2013

Das Frankfurter Städel Museum zeigt damit erstmals Werke des kürzlich erworbenen Konvoluts aus der Sammlung von Anette und Rudolf Kicken. Es umfasst mit 1173 fotografischen Werken die wichtigsten Tendenzen der europäischen Foto-Avantgarde: von der Fotografie der „Neuen Sachlichkeit“, des „Bauhaus“ der 1920 und 30er Jahre bis zur „Subjektiven Fotografie“ der 50er. Mit dem Erwerb der in Umfang und Qualität beeindruckenden Zusammenstellung – darunter befinden sich Meisterwerke von August Sander, Albert Renger-Patzsch, Otto Steinert und Man Ray – beherbergt das Städel Museum eine repräsentative Auswahl von Beispielen aus der gesamten Geschichte der Fotografie von ihren Anfängen bis in die Gegenwart.