Der gesammelte Wagner
Ein Schatz wird gehoben: Um 1870 begründete der Wiener Schriftsteller und glühende Wagner-Verehrer Nicolaus J. Oesterlein (1841-1898) seine herausragende Richard-Wagner-Sammlung – ein Juwel der Musikwissenschaft. Sie umfasst mehr als 20.000 Objekte, darunter mehr als 200 Handschriften und Originalbriefe von Richard Wagner, originale Aufführungspartituren und Plakate. Den Mittelpunkt der Sammlung bildet die über 5.500 Bücher umfassende Spezialbibliothek mit sämtlichen Werken der Wagner-Sekundärliteratur des 19. Jahrhunderts. Das Institut für Musikwissenschaften an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar um die Direktorin Helen Geyer begann im Herbst 2010 mit dem ersten Sichten von Archivmaterial der umfassenden Oesterlein-Sammlung in Eisenach, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.
Mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena sowie dem Kulturdezernat und der Stadt Eisenach kann die Eisenacher Richard-Wagner-Sammlung jetzt weiter erschlossen werden.
In den kommenden Jahren sollen diese einzigartigen Archivbestände digitalisiert und im Internet verfügbar gemacht werden: Dann stehen viele Dokumente erstmals auch der internationalen Forschung zur Verfügung. Schon im kommenden Jahr wird eine Sonderausstellung ausgewählte Exponate zu Wagners Musikdrama „Tristan und Isolde“ präsentieren.