Das Museum Jagdschloss Kranichstein in Darmstadt

Johann Christian Fiedler gilt als wichtigster Darmstädter Porträtmaler des 18. Jahrhunderts. Seit 1725 Hessen-Darmstädtischer Hofmaler, war er für Staats- und Repräsentationsporträts der Landgrafen zuständig. Sein Selbstporträt von 1752 zeigt ihn während der Arbeit an einem Bildnis des Landgrafen Ludwig VIII.

Durch seine besondere Komposition mit einem „Bild im Bild“ und die herausragende Qualität der Ausführung zählt das neu erworbene Selbstporträt zu den herausragenden Werken Fiedlers. Einige seiner Werke befinden sich seit langem in der Kranichsteiner Sammlung, darunter ein Porträt Ludwigs VIII., das dem auf dem Selbstporträt dargestellten Landgrafen entspricht.

Fiedler nahm eine heraus­gehobene Stellung am Darmstädter Hof ein. Dies war auf das große Renommée zurückzuführen, das Fiedler – nicht zuletzt wegen seiner Ausbildung bei Hyacinthe Rigaud (1759-1743) in Paris –  in der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und den umliegenden Territorien besaß. Er gehörte, wie Johann Conrad Seekatz oder Christian Georg Schütz, zum Kreis der Frankfurter „Goethe-Maler“.

Das Selbstbildnis galt lange Zeit als verschollen und war der Forschung nur aufgrund alter schriftlicher Erwähnungen bekannt. Es gehört zu den seltenen Werken, die Fiedler signierte und datierte.

Neben der Kulturstiftung der Länder förderte auch die Hessische Kulturstiftung den Ankauf.

Die öffentliche Präsentation des Gemäldes wird begleitet von einem Vortrag von Dr. Gerhard Kölsch.