Corvey und das Erbe der Antike

Die Geschichte des 50 Kilometer östlich von Paderborn gelegenen Klosters Corvey reicht bis ins Jahr 822 zurück, als die Reichsabtei gegründet wurde. 2014 wurde das Westwerk Corvey von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen. Ausgehend von den Sammlungsbeständen des Diözesanmuseums und mit zahlreichen internationalen Leihgaben geht die Ausstellung der Frage nach der Bewahrung und Vermittlung antiken Wissens und antiker Kultur nördlich der Alpen in der Karolingerzeit auf den Grund. Dabei soll auch das weitverbreitete, aber wissenschaftlich längst widerlegte Bild vom „finsteren Mittelalter“, das im Gegensatz zur klassischen Antike stehe, korrigiert werden. Die Ausstellung veranschaulicht, wie sehr unser heutiges Wissen über die Antike auf mittelalterlichen Studien und der Vervielfältigung von Schriften beruht.

Zu sehen sind hochkarätige Leihgaben anderer Museen, darunter die Statue „Aachener Bärin“ aus dem Aachener Domschatz, die „Burse von Enger“ aus dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin – ein faszinierendes Werk mittelalterlicher Goldschmiedekunst – und Schriften des römischen Tacitus zur Varusschlacht, die aus Florenz ausgeliehen wurden.

Das Welterbe Corvey, ein ehemaliges Benediktinerkloster auf dem Boden des von Karl dem Großen eroberten Sachsen, ist ein herausragendes Beispiel karolingischer Architektur. Das Diözesanmuseum Paderborn wurde 1853 gegründet und ist das älteste seiner Art im deutschsprachigen Raum. Es verfügt über eine bedeutende Sammlung sakraler Kunst in Deutschland.

Weitere Förderer: Ernst von Siemens Kunststiftung, Bank für Kirche und Caritas eG, Rudolf-August Oetker Stiftung, Sparkassen-Stiftungen