Restaurierungsförderung

„Chinesischer Trauerzug“ im Deutschen Tapetenmuseum

Das Deutsche Tapetenmuseum in Kassel lässt die Panoramatapete derzeit aufwendig restaurieren.

Bei dem „Chinesische Trauerzug“, der derzeit für das Deutsche Tapetenmuseum in Kassel aufwendig restauriert wird, handelt es sich um eine handgemalte Papiertapete, die den Beerdigungszug eines hohen kaiserlichen Beamten aus dem Reich der Mitte darstellt. Sie soll künftig in dem zu errichtenden Museumsneubau einen festen Platz in der Dauerausstellung erhalten.

Die rund 15 Meter breite Panoramatapete besteht aus 28 Einzelteilen unterschiedlicher Größe. In ihrer prächtigen Farbgebung und der detailreichen Ikonografie steht die exemplarisch für die zum Ende des 18. Jahrhunderts in Europa hochgeschätzten Papierdekors.

Im Zuge des Ostasienhandels gelangten wertvolle Luxus- und Gebrauchsgüter nach Europa. Insbesondere beliebt waren auch bemalte Seiden- und Papiertapeten. Diese wurden in großen Formaten, die in China nicht üblich waren, eigens für den europäischen Markt hergestellt.

Chinesische Tapeten dieser Art bestehen aus zwei dünnen, aufeinander geklebten Papierschichten. Diese wurden im Fall des „Trauerzugs“ auf säurehaltiges Papier kaschiert. Durch den Säuregehalt dieses Untergrundes wurde das Papier brüchig und aufgrund von Lichteinwirkung zudem stark verbräunt. Zudem gibt es u. a. Verunreinigungen, Wasserränder, Falten und Risse. Für die komplexen Restaurierungsarbeiten wurde das Atelier „Lars Herzog-Wodtke“ in Essen beauftragt.

Der „Chinesische Trauerzug“ soll nach der Restaurierung in der Dauerausstellung des Deutschen Tapetenmuseums zusammen mit zeitgenössischem Mobiliar der Öffentlichkeit präsentiert werden. Vorgesehen ist ein Konzept, dass die Besuchenden anhand einzelner Raumanmutungen durch 500 Jahre Ausstattungsgeschichte führt. Das seit 2008 geschlossene Museum wird künftig in einem Neubau gegenüber dem Hessischen Landesmuseum Kassel seinen Platz finden. Im Sommer 2023 wurde der Grundstein für den Bau gelegt.

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