Unter dem Vorsitz des Ministers für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen, Falko Mohrs, hat der Stiftungsrat der Kulturstiftung der Länder auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen, 11 Ausstellungsvorhaben mit insgesamt 778.603,80 Euro in Deutschland zu unterstützen. Auf der Sitzung hat Falko Mohrs den Stiftungsratsvorsitzenden und Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen, Stephan Weil, vertreten.
Die Kulturstiftung der Länder fördert kunst- und kulturhistorische Ausstellungen, die von öffentlichen Einrichtungen konzipiert und temporär ausgerichtet werden. Die Ausstellungen sollen von den eigenen Beständen der jeweiligen Institution ausgehen, regional verankert und zugleich international bedeutsam sein. Die 16 Länder stellen seit 2009 jährlich Mittel für die Förderung von Ausstellungen bereit. Weitere Förderkriterien und Informationen zur Antragstellung finden Sie auf der Webseite der Kulturstiftung der Länder www.kulturstiftung.de.
Die 11 beschlossenen Ausstellungsförderungen in der Übersicht
Bei den nachfolgenden Ausstellungstiteln handelt es sich teilweise um Arbeitstitel, auch die Ausstellungstermine können sich ändern.
Hamburger Kunsthalle
Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit.
15.12.2023 bis 01.04.2024
Anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich präsentiert die Hamburger Kunsthalle die Jubiläumsausstellung „CASPAR DAVID FRIEDRICH. Kunst für eine neue Zeit“. Sie bietet die umfangreichste Werkschau des bedeutenden Künstlers der deutschen Romantik seit vielen Jahren. Die Ausstellung ist Teil des Caspar David Friedrich-Festivals 2024 mit drei aufeinander folgenden thematisch eigenständigen Ausstellungen in der Hamburger Kunsthalle, der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Diese stehen unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
FESTE FEIERN!
16.02.2024 bis 25.08.2024
Feste sind eines der wichtigsten kulturanthropologischen Phänomene der Menschheitsgeschichte. Sie sind für das menschliche Miteinander, das Funktionieren von Gesellschaften von essentieller Bedeutung. Die Ausstellung FESTE FEIERN! beleuchtet das Phänomen des Feierns. Im Mittelpunkt der Schau stehen Feste und Feierlichkeiten der griechischen und römischen Antike. An ihnen lassen sich nicht nur die vielfältigen unterschiedlichen Aspekte von Festen und Feiern aufzeigen, sie sind vielmehr Ursprung der heutigen Festkultur. Neben Festen der Antike ermöglichen zeitgenössische Positionen zu überregional und international bekannten Festen wie Karneval, Oktoberfest oder dem Heavy Metal-Festival in Wacken in der Ausstellung einen unmittelbaren Zugang.
Bayerisches Nationalmuseum, München
Schiffspokale und Seefahrt um 1600
25.04.2024 bis 01.09.2024
Eine bedeutende Dauerleihgabe der Ludwig-Maximilians-Universität München bildet das Herz der Ausstellung im Bayerischen Nationalmuseum. Es handelt sich um einen silbernen Augsburger Tafelaufsatz in Schiffsform, gestiftet 1594 von Erzherzog Ferdinand von Innerösterreich an die Jesuitenuniversität Ingolstadt. Das kostbare Trink- und Scherzgefäß avancierte im Lauf der Jahrhunderte zur Insignie der Universität München. Die Ausstellung beleuchtet das Thema „Tafelschiffe“ (Pokale und Tafelaufsätze in Form von Schiffen), ihre Entstehung, Funktion, Typologie, Verbreitung, Bedeutung und Symbolik sowie die wichtigsten Produktionszentren und Auftraggeber. Der außergewöhnliche Gefäßtyp wird in seinen kunst- und kulturhistorischen Kontext eingebettet und vor dem Hintergrund der Globalisierung im 16. und frühen 17. Jahrhundert dargestellt.
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin
Urban Sketcher. Maarten van Heemskerck zeichnet Rom (1532-1536/37)
26.04.2024 bis 04.08.2024
Die Ausstellung „Urban Sketcher. Maarten van Heemskerck zeichnet Rom (1532-1536/37)“ stellt erstmals die Zeichnungen Maarten van Heemskercks in den Mittelpunkt. Sie zählen zu den bedeutendsten bildlichen Quellen der Ewigen Stadt und gelten als bekannteste Zeichnungen nach Skulpturen und Architektur aus der Antike und Renaissance eines nordischen Künstlers in Rom. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts erfuhr die Stadt Rom tiefgreifende städtebauliche Veränderungen, sodass Van Heemskercks Zeichnungen vielfach erste und zugleich letzte visuelle Zeugnisse einer verschwundenen Epoche darstellen.
Pommersches Landesmuseum, Greifswald
250 Jahre Caspar David Friedrich
Lebenslinien 28.04.2024 – 04.08.2024
Sehnsuchtsorte 18.08.2024 – 06.10.2024
Heimatstadt 16.10.2024 – 05.01.2025
In der Geburtsstadt Caspar David Friedrichs wird über das Jubiläumsjahr das gesamte Ensemble des Pommerschen Landesmuseums bespielt. Gleich drei aufeinander folgende Sonderausstellungen führen die umfangreichen Sammlungsbestände des Hauses mit hochkarätigen „Geburtstagsgästen“ aus nationalen und internationalen Museen zusammen. Zum ersten Mal wird dabei das weltberühmte Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen“, das heute im Schweizer Winterthur zu Hause ist, an seinen Entstehungsort zurückkehren – ein Treffen von Bild und Landschaft nach über 200 Jahren! Inspiriert von Friedrichs Wanderungen lädt die Route „250 Schritte zu Caspar David Friedrich“ Besucherinnen und Besucher ein, sich selbst auf eine „Kunstreise zu Fuß“ zu begeben: vorbei an einer Installation zur sagenhaften blauen Blume, einer Wanderwerkstatt, einem Rügen-Laufband sowie einer Zeitbox zum Jahr 1818, die zu Friedrichs Familie auf den Greifswalder Marktplatz führt. Die Ausstellungen sind in ein breit gefächertes kulturelles und wissenschaftliches Jubiläumsprogramm eingebettet.
Historisches Museum Frankfurt
Stadt der Fotografinnen. Frankfurt 1844- 2024
29.05.2024 bis 22.09.2024
Wie nur wenige europäische Großstädte zieht Frankfurt seit Erfindung der Fotografie Fotografinnen und Fotokünstlerinnen an. Die Ausstellung „Frankfurt: Stadt der Fotografinnen 1844 – 2024“ zeigt, dass Frankfurt und die Region Fotografinnen hervorgebracht oder angezogen haben, die national wie international ein bedeutsames Wirken entfaltet haben. Präsentiert werden zentrale Werkkomplexe mit rund 450 Exponaten von etwa 40 Fotografinnen und Fotokünstlerinnen von den Anfängen der Fotografie im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Caspar David Friedrich. Wo alles begann
Kupferstich-Kabinett: 24.08.2024 bis 17.11.2024
Albertinum: 24.08.2024 bis 05.01.2025
Die Ausstellung „Caspar David Friedrich. Wo alles begann“ ist Teil des Caspar David Friedrich-Festivals 2024 mit drei aufeinanderfolgenden thematisch eigenständigen Ausstellungen in der Hamburger Kunsthalle, der Alten Nationalgalerie, Berlin und den Staatliche Kunstsammlungen Dresden (siehe oben). In Dresden lebte Friedrich mehr als 40 Jahre lang; hier entstanden die Hauptwerke seiner Malerei, hier setzte er sich mit den Werken der Galerie Alte Meister und dem Schaffen seiner Zeitgenossen auseinander. Auf seinen Wanderungen in der näheren und weiteren landschaftlichen Umgebung der Stadt hielt er seine Eindrücke in Studien fest. Einflüsse und Netzwerke stehen ebenso im Fokus der Ausstellung wie Friedrichs Verhältnis zur Natur und die Entwicklung seiner Zeichenkunst sowie ihre Bedeutung für den künstlerischen Werkprozess.
Kunstmuseen der Stadt Erfurt / Angermuseum Erfurt
Von Erfurt in die Welt – Der Reisekünstler Friedrich Nerly (1807-1878)
25.08.2024 bis 17.11.2024
Die Ausstellung „Von Erfurt in die Welt – Der Reisekünstler Friedrich Nerly“ ist das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeit zu dem 1807 in Erfurt geborenen Landschafts- und Vedutenmaler, der nach einer erfolgreichen Karriere 1878 in Venedig starb. Wie kaum ein anderer repräsentierte er ein neues, zwischen Reisen und Sesshaftigkeit wechselndes Künstlertum. Mit der Ausstellung soll nicht nur ein vergessener Maler an der Schwelle zur Moderne mit neuen Perspektiven wiederentdeckt werden. Darüber hinaus wird eine Vielzahl noch nie ausgestellter Ölstudien zu sehen sein, die Nerly als einen der Wegbereiter impressionistischer Freilichtmalerei ausweisen. Das Projekt wird Nerly als innovativen Akteur im regen Kulturtransfer zwischen Deutschland und Italien vorstellen, dem mit seiner „Piazzetta im Mondschein“ vor dem Hintergrund der beginnenden Globalisierung ein früher Welterfolg gelang.
Jüdisches Museum Frankfurt
„Im Angesicht des Todes“
Oktober 2024 – April 2025
Die Ausstellung „Im Angesicht des Todes“ ist die erste internationale Ausstellung, die sich mit dem Phänomen des Todes in der jüdischen Kulturgeschichte auseinandersetzt. Die Ausstellung folgt einer systematischen Struktur mit mehreren thematischen Räumen. In ihnen geht es unter anderem um jüdische Rituale und Vorgaben durch die Religion, um Beerdigungstraditionen und Friedhöfe. Ein Raum stellt die Frage nach der Beziehung von Leben und Tod. Ein Exkurs in die Gedenkkultur veranschaulicht das jüdische Konzept der Erinnerung an Verstorbene, auch im gemeinschaftlichen Gedenken an die Schoa.
Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve
Ewald Mataré: KOSMOS
Herbst – Winter 2024 / 2025
Der Bildhauer Ewald Mataré (1887-1965) gehört zu den bedeutendsten Künstler:innen der Klassischen Moderne in Deutschland. Sein Werk ist von zeitloser Form und Eleganz und wird in einem Atemzug mit dem von Käthe Kollwitz, Ernst Barlach, Otto Freundlich und anderen genannt. Die Ausstellung „Ewald Mataré: KOSMOS“ wird die bisher größte und umfassendste über den Künstler sein. Die Besucher:innen werden die Möglichkeit haben, Matarés Werk und Werdegang anhand wichtiger Stationen seines Lebens zu erfassen, die eng mit den großen Ereignissen des 20. Jahrhunderts verknüpft sind.
Weserburg Museum für moderne Kunst – Zentrum für Künstlerpublikationen, Bremen
It’s all about freedom – Europa im Zeichen der Kunst
Herbst – Winter 2024 / 2025
Das Ausstellungsprojekt „It’s all about freedom – Europa im Zeichen der Kunst“ wird in Kooperation mit rund drei Dutzend Kunst- und Kultureinrichtungen, Archiven, Museen, Forschungsinstitutionen und Künstler:innen aus mehreren europäischen Ländern vom Zentrum für Künstlerpublikationen in der Weserburg Museum für moderne Kunst kuratiert und organisiert. Das Projekt verfolgt die Erzählung einer alternativen Kunstgeschichte, die demokratischen Prinzipien folgt und die Entstehung und Entwicklung der Europäischen Union mittels publizierter, vervielfältigter und edierter Kunstformen kritisch begleitet, hinterfragt oder unterstützt.
Die Kulturstiftung der Länder entwickelt, fördert und begleitet im Auftrag der 16 deutschen Länder Initiativen und Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur, die für ganz Deutschland bedeutsam sind und im Verbund mehrerer Partner umgesetzt werden. Die Kulturstiftung der Länder stellt die gesellschaftliche Bedeutung von Kultur in den Vordergrund. Dabei versteht sie unter Kultur die Gesamtheit der kulturellen Ausdrucksformen – materiell und immateriell –, die Menschen in der Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt hervorbringen, um Ideen und Werte auszudrücken und ihren Platz in dieser Welt zu bestimmen. Die Kulturstiftung der Länder will die kulturelle Teilhabe möglichst vieler Menschen erhöhen. Zu ihren wichtigsten Aufgaben zählen die Erwerbung, der Erhalt, die Dokumentation und die Präsentation und Vermittlung von Kulturgut. Sie wollen mehr erfahren? Besuchen Sie uns auf www.kulturstiftung.de und auf den sozialen Medien: Twitter @LaenderKultur, Facebook „Kulturstiftung der Länder“, Instagram @kulturstiftungderlaender und YouTube „Kulturstiftung der Länder“. Die Podcasts der Kulturstiftung der Länder finden Sie auf Spotify und iTunes.