Tiger, Kraniche, Schöne Frauen

Stellschirme mit perlmuttbesetzten Kranichen von zeitloser Eleganz, Behälter für Teezeremonien mit goldbestäubtem Blumendekor, seidene Hängerollen mit zart gezeichneten Damen unter Kirschblüten, papierne Paravents mit getuschten Tigern – dies sind nur vier Meisterwerke der ostasiatischen Lack- und Malkunst, die das Museum für Asiatische Kunst jüngst aus der renommierten Ostasiatika-Sammlung Klaus F. Naumanns erwerben konnte. Insgesamt 29 Werke, die mit ihrer faszinierenden Ästhetik zwischen technischer Perfektion, verfeinerter Schlichtheit, Traditionsbewusstsein und Prachtentfaltung beeindrucken, schärfen das Berliner Sammlungsprofil mit einem besonderen Fokus auf ostasiatische Lackarbeiten, zurückhaltend monochrome Landschaftsmalerei und die dekorative Bildtradition.

Zu den mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung erworbenen, vorwiegend japanischen Hängerollen, Stellschirmen, Lack-Objekten und Keramiken vom 15. bis zum 19. Jahrhundert schenkt das Ehepaar Klaus F. und Yoshie Naumann dem Museum 14 weitere erlesene Kunstwerke: Hierbei bestechen vor allem die prächtigen Paravents mit feinen Malereien auf goldenem Grund.

Das Asiatische Museum der Staatlichen Museen zu Berlin ist dem Mäzen Naumann eng verbunden. Bereits 2009 konnte die ebenfalls mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder geförderte Erwerbung von 55 einzigartigen Lackkunstarbeiten verbunden mit einer Schenkung von über 100 traditionellen Keramiken und Malereien gefeiert werden. Mit der Erwerbung kann das Museum – vor dem Hintergrund der empfindlichen Verluste durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und der Beutekunstaktionen durch sowjetische Trophäenbrigaden – seine Sammlung weiter ausbauen.

Präsentiert werden die wertvollen Werke erstmals ab dem 7. Oktober 2015 im Rahmen der Ausstellung „Tiger, Kraniche, Schöne Frauen – Asiatische Kunst aus der Sammlung Klaus F. Naumann“, die in sieben Räumen der Dahlemer Kunstsammlung die japanische Kunstentwicklung vom 15. bis ins 20. Jahrhundert vielfältig nachzeichnet.