Ausstellungsförderung

Die Sammlung Maximilian von Goldschmidt-Rothschilds

Das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main zeigt vom 28. Januar bis 4. Juni 2023 die Ausstellung „Die Sammlung Maximilian von Goldschmidt-Rothschilds“. Die Ausstellung rekonstruiert Teile der ursprünglich etwa 1.500 Objekte umfassenden Sammlung Maximilian von Goldschmidt-Rothschilds und arbeitet deren Enteignungs- und Verlustgeschichte auf. Die Kulturstiftung der Länder fördert die Ausstellung mit 50.000 Euro.

Maximilian von Goldschmidt-Rothschild (1843-1940) war als Bankier bedeutend für das gesamte Deutsche Reich und zudem prominenter Bürger Frankfurts. Er war Mäzen und Förderer der Frankfurter Museen und leidenschaftlicher Kunstsammler. In der Regierungszeit Wilhelms II. wurde von Goldschmidt-Rothschild als einziger Bürger jüdischen Glaubens geadelt (seit 1907 Freiherr). Seine Sammlung umfasste zu Goldschmidt-Rothschilds Lebzeiten Gemälde Alter Meister, mittelalterliches und frühneuzeitliches Kunsthandwerk, Porzellan, französische Möbel unter anderem des 18. Jahrhunderts und Ostasiatika. Teil der Sammlung waren auch Meisterwerke von Rembrandt und Peter Paul Rubens.

Erfahren Sie mehr über die Hintergründe der Sammlung Goldschmidt-Rothschilds in der aktuellen Ausgabe von Arsprototo: www.kulturstiftung.de/ausstellung-maximilian-von-goldschmidt-rothschild/

Auf Drängen des Oberbürgermeisterbüros der Stadt Frankfurt übereignete Goldschmidt-Rothschild im November 1938 seine Sammlung der Stadt Frankfurt. Zu groß sei dem Büro zufolge die Gefahr gewesen, dass im Zuge der Pogrome gegen die deutschen Juden Menschen das Stadtpalais Goldschmidt-Rothschilds stürmen und die Sammlung zerstören konnten. Durch die Kennzeichnung der 1.500 Kunstwerke als städtisches Eigentum könne das vermieden werden. So gingen alle Kunstwerke im großen Stadtpalais in den Besitz der Stadt Frankfurt über. Auf die Kaufsumme hatte der Bankier jedoch keinen Zugriff, sie wurde auf ein Sperrkonto überwiesen.

Die Ausstellung im Museum Angewandte Kunst zeigt 60 Objekte, die nach der Enteignung im Museum verblieben waren sowie rund 100 Leihgaben von Werken, die nach dem Zweiten Weltkrieg restituiert worden waren und sich heute in Frankfurter und internationalen Museen befinden. Historische Fotografien zeigen zudem die im Krieg zerstörte Villa des Bankiers und Sammlers. Mit der Schau erinnert das Museum an die Entrechtung und Verfolgung jüdischer Sammler durch das NS-Regime und hinterfragt zudem kritisch die aktive Rolle der deutschen Museen bei der Enteignung von Sammlern, die zumeist auch langjährige Förderer der Museen waren. Die Recherchen für die Ausstellung und zur Sammlung Goldschmidt-Rothschilds dienen auch als Grundlage für Verhandlungen mit den Erben von Maximilian von Goldschmidt-Rothschild, um eine faire und gerechte Lösung für einige der im Museum Angewandte Kunst aufbewahrten Objekte zu finden.

Weitere Förderer: Hessische Kulturstiftung, Ernst von Siemens Kunststiftung, Dr. Marschner Stiftung, Ernst Max von Grunelius-Stiftung, Holger Koppe Stiftung, Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

Die Sammlung Maximilian von Goldschmidt-Rothschilds
28. Januar bis 4. Juni 2023
Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt am Main
Öffnungszeiten: Di, Fr-So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr, Mo, Do geschlossen

Weitere Informationen: https://www.museumangewandtekunst.de/de/besuch/ausstellungen/die-sammlung-von-maximilian-von-goldschmidt-rothschild/ 

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